Die römisch-katholische Kirche in Österreich will sich wegen des Coronavirus an die staatlichen Vorgaben halten. Gottesdienste in geschlossenen Räumen seien nicht mit mehr als 100 Personen zu feiern, für Feldmessen gelte das Limit von 500 Personen, teilte der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Kardinal Christoph Schönborn, am Dienstag via "Kathpress" mit. Größere Veranstaltungen seien abzusagen.

Im Rahmen der Vorgaben solle allerdings das kirchliche Leben so weit wie möglich weitergehen, betonte Schönborn. Dafür blieben die Kirchen unverändert geöffnet. Der Kardinal rief auch dazu auf, "zuhause zu beten, die Kirchen auch außerhalb der Messzeiten für das persönliche Gebet aufzusuchen und auch die Möglichkeit der Werktagsmessen zu nützen".

Detailregelungen werde es seitens der Diözesen geben, kündigte der Vorsitzende der Bischofskonferenz an. Die Erzdiözese Wien werde diese etwa noch am Dienstag veröffentlichen. Schönborn rief auch alle Gläubigen zum Gebet auf, insbesondere "für die Erkrankten und für alle, die Verantwortung für die Gesundheit und das Wohlergehen der Menschen haben".

Der Wiener Stephansdomstellt wegen des Coronavirus bis auf weiteres den Tourismusbetrieb ein. Dies geschehe aufgrund des Regierungserlasses, Indoor-Versammlungen über 100 Personen zu verbieten, hieß es am Dienstag in einer Pressemitteilung der Dompfarre. Gläubige der Erzdiözese Wien wurden "von der Sonntagspflicht dispensiert", dürfen also auch an einem anderen Tag die Messe besuchen.

Der Dom bleibt aber für Gläubige, die Gottesdienste besuchen, beten oder beichten wollen, bis zu einer Anzahl von 100 Personen offen. Auch die Öffnungszeiten wurden nicht verändert. Bis Anfang April verzichtet der Stephansdom bei den Messen auf Mund- und Kelchkommunion, den Friedensgruß per Händedruck und generell auf den Gebrauch von Weihwasser.

Ähnliche Hygienevorgaben wurden per Dekret auch für die gesamte Erzdiözese Wien empfohlen. Verpflichtend einzuhalten seien die von der Regierung erlassenen Teilnehmerbeschränkungen, und zwar "für alle Gottesdienstformen und kirchlichen Veranstaltungen", hieß es, wobei die Pfarrer und Kirchenrektoren in ihrem Bereich für die Umsetzung zu sorgen hätten: "Im Rahmen dieser Vorgaben soll das kirchliche Leben so weit wie möglich weitergehen. Kirchen bleiben unverändert geöffnet."