Die von der Coronavirus-Krise schwer belastete Region Lombardei hat einen Grund zum Feiern. Der "Patient 1", der erste am Coronavirus infizierte Italiener, wurde nach 18 Tagen aus der Intensivstation des Krankenhauses der lombardischen Stadt Pavia entlassen und atmet selbstständig, teilten die Ärzte am Montagabend mit.

Der 38-jährige Manager des Konzerns Unilever hatte sich wahrscheinlich im Krankenhaus der lombardischen Stadt Codogno angesteckt. Sein Zustand war von den Ärzten als kritisch bezeichnet worden. Er war mit seiner im achten Monat schwangeren Frau ins Spital eingeliefert worden, die inzwischen genesen ist.

Quarantäne am Sonntag aufgehoben

Auch ein Freund, mit dem der nur mit dem Vorname Mattia bekannte "Patient 1" Fußball spielte, mehrere Stammgäste eines Lokals, das der Familie des Freundes gehört, sowie Ärzte und Patienten des Krankenhauses von Codogno hatten sich bei ihm angesteckt. Wer das Virus eingeschleppt hat, ist weiter unklar. Die ganze Gemeinde Codogno musste wie andere neun Kommunen der lombardischen Provinz Lodi unter strenge Quarantäne gestellt werden, die erst am Sonntag aufgehoben wurde. Stattdessen wurde die gesamte Lombardei zur Sperrzone erklärt.

Innerhalb eines Tages sind in Italien 97 Menschen der neuartigen Lungenkrankheit erlegen, teilten die Behörden am Montagabend in Rom mit. Damit stieg die Zahl der Todesopfer auf 463. Die Zahl der Infizierten kletterte auf 7.985, am Sonntag waren es noch 7.375. Die Zahl der genesenen Patienten wuchs auf 724.