Diese Reise nach Südkorea wird den österreichischen Pfadfinderinnen und Pfadfindern wohl gut in Erinnerung bleiben. Eigentlich hätte das alle vier Jahre stattfindende "Jamboree"-Treffen von rund 43.000 Pfadfindern aus 158 Nationen noch bis 12. August dauern sollen. Doch wegen eines Taifuns mussten die Zelte vorzeitig abgebrochen werden. Aber schon zuvor lief wenig rund auf dem neun Quadratkilometer großen Lagerplatz.
Die Planung des koreanischen Veranstalters wurde stark kritisiert. Gehwege seien zu schmal gewesen, Sanitäranlagen wurden zu selten gereinigt und es fehlte an Schattenplätzen inmitten einer Hitzewelle mit weit über 30 Grad. Laut einem steirischen Teilnehmer sei sogar die höchste Hitzewarnstufe im Land ausgerufen worden – immerhin das erste Mal seit dem Jahr 2019.

Tausende Zelte mussten von Montag auf Dienstag abgebaut werden.
Tausende Zelte mussten von Montag auf Dienstag abgebaut werden. © Privat: Markus Liebenwein

Die Situation habe sich durch ein Nachbessern bei der Organisation der Veranstalter und bessere Kommunikation aber rasch verbessert, der Hitzewelle ist man mit aufgerüstetem Krankenhauspersonal, Kühltunnels, eiskaltem Wasser und Sprühnebel begegnet. Doch die nächste Hiobsbotschaft ließ nicht lange auf sich warten. Die Ausläufer des Taifuns "Khanun" drohen am Mittwoch oder Donnerstag die Ostküste Südkoreas zu erreichen, wo sich das Lager befindet. Die Pfadfinderorganisation sah den Ernst der Lage und brach das internationale Lager frühzeitig ab, die Evakuierung und Abreise verlief mithilfe der österreichischen Botschaft in Seoul problemlos. 

Entspannung in Seoul

Am Dienstag berichtet der steirische Teilnehmer Jakob Illek von einem reibungslosen letzten Morgen: "Ich bin heute um 5.30 Uhr aufgestanden, habe mein Zelt abgebaut und meine Sachen zusammengepackt. Von 9.30 bis 10.30 Uhr erfolgte die Abreise vom österreichischen Kontingent, gestaffelt wurden alle in zwölf Busse gepackt und schon ging es los." Nach etwa vier Fahrstunden kamen die Pfadfinder in Incheon nahe Seoul gut an, die rund 500 Personen wurden auf mehrere Hotels in der südkoreanischen Hauptstadt aufgeteilt, der Heimflug erfolgt wie geplant am Samstag.

"Wir haben die Zimmer gerade bezogen und das weitere Programm wird im Moment vom österreichischen Kontingent geplant, schätze ich. Wir haben auf jeden Fall Glück, die Pfadfinder anderer Nationen wurden im ganzen Land verteilt. Die anderen Kontingente kommen jetzt in Schlafsälen von Unis unter, da wirkt meine Unterkunft im Vergleich wie ein Luxushotel", scherzt Illek. Er freut sich schon auf das nächste "Jamboree" 2027 in Polen.