Nachdem am Montag die Nachricht bekannt wurde, dass ein U-Boot, das auf dem Weg zum Wrack der "Titanic" war, vermisst wird, hat ein Wettlauf gegen die Zeit begonnen. Hier die zentralen Erkenntnisse über den tragischen Fall.

Befinden sich Menschen am Bord des U-Boots?

Ja, neben dem britischen Geschäftsmann Hamish Harding sind vier weitere Personen an Bord des U-Bootes. Harding gilt allgemein hin als Abenteurer. Er hält mehrere Guinness-Weltrekorde, darunter den längsten Tauchgang im Marianengraben, dem tiefsten Ort der Erde im März 2021. Im Juni 2022 flog der Brite ins All.

Wieso befinden sich die Personen im U-Boot?

Seitdem James Camerons Film "Titanic" im Jahr 1997 das Schiffswrack für eine breite Allgemeinheit bekannt machte, zieht es auch Touristen in die Tiefe. Für 250.000 US-Dollar (229.000 Euro) pro Person können Abenteuerlustige das Wrack besichtigen. Dabei handelt es sich aber um keinen Urlaub. Der Autor Mike Reiss, der selbst bereits eine Expedition in die Tiefe unternahm, erzählt der BBC: "Man unterschreibt eine riesige Verzichtserklärung, in der eine Möglichkeit nach der anderen aufgezählt wird, dass man auf der Reise sterben könnte. Auf der ersten Seite wird der Tod dreimal erwähnt, sodass man ihn immer im Hinterkopf hat."

Wie gefährlich ist die Situation für die U-Boot-Insassen?

Es geht im wahrsten Sinne des Wortes um Leben und Tod. Der Sauerstoff im U-Boot reicht insgesamt 96 Stunden. Der Kommandant John Mauger von der US-Küstenwache meint demnach, dass die Suche nach dem U-Boot zum "Wettlauf gegen die Zeit" wird.

Was könnte zum Verschwinden geführt haben?

Der U-Boot-Experte Alistair Greig vom University College London nennt mehrere mögliche Szenarien des Vorfalls. Zum einen könne es zu einem Strom- und Kommunikationsausfall gekommen sein, der dazu führt, dass das U-Boot auftreibt. Ein anderes, weitaus drastischeres Szenario, wäre ein Leck. "Dann ist die Prognose nicht gut", sagt Greig der BBC.

Wer beteiligt sich alles an der Suche?

An der Suche beteiligen sich die US-amerikanischen sowie kanadischen Behörden. Gesucht wird mit privaten Booten, aber auch von Handelsschiffen an der vermuteten Stelle rund 1500 Kilometer östlich der US-Metropole Boston. Auch die britische Regierung hat ihre Hilfe angeboten. "Wir sind bereit, Hilfe zu leisten", sagte ein Sprecher in London. "Es handelt sich um eine komplexe Rettungsmission in erheblicher Tiefe." Premierminister Rishi Sunak sei in Gedanken bei den fünf Insassen und ihren Angehörigen. 

Wie verläuft die Suche?

Die US-Küstenwache hat zwei C-130 Hercules-Flugzeuge entsandt, um an der Wasseroberfläche nach dem U-Boot zu suchen. Auch eine Unterwassersonarsuche findet statt. Frank Owen, ehemaliger Direktor des australischen U-Boot-Rettungsteams, sagt, dass das U-Boot keine Notsignale an die Oberfläche senden kann, sondern erst an die Oberfläche gelangen muss, bevor es die Retter alarmieren kann. Die  mehreren Hundert Kilo Metall an Bord müssen abgelassen werden, sodass der Auftrieb stark genug ist, meint Owen.