30 Jahre nach dem Anschlag auf Mafia-Jäger Giovanni Falcone am 23. Mai 1992 hat Italiens Oberstes Gericht am Dienstagabend die lebenslängliche Haft für vier Mafia-Bosse bestätigt. Sie sollen sich an der Organisation des Anschlags beteiligt haben und den Sprengkörper für das Attentat auf der Autobahn bei Capaci nahe Palermo besorgt haben.

Das Verfahren wegen des Anschlags auf Falcone war aufgrund der Aussagen des abtrünnigen Mafiosos Gaspare Spatuzza, der mit den Staatsanwälten zusammenarbeitet, in die Wege geleitet worden. Spatuzza war zu zwölf Jahren Haft verurteilt. Bei einem weiteren Prozess wegen der Ermordung Falcones waren bereits 39 Personen zu lebenslänglicher Haft verurteilt worden.

Getötet bei Sprengstoffattentat

Am 23. Mai 1992 waren Falcone, seine Ehefrau Francesca Morvillo und drei seiner Leibwächter bei einem Sprengstoffattentat auf der Autobahn bei Capaci nahe Palermo getötet worden. Falcone, der 53-jährig starb, hatte sich stets bemüht, die internationalen Verbindungen der Cosa Nostra aufzudecken. Eine entscheidende Rolle spielte er beim Aufbau des sogenannten Anti-Mafia-Pools, einer Gruppe von Staatsanwälten, die Mitte der 80er-Jahre große Erfolge im Kampf gegen das organisierte Verbrechen verbuchen konnten. Sein engster Kollege, Paolo Borsellino, wurde zwei Monate nach Falcone ebenfalls durch ein Sprengstoffattentat der Mafia getötet.