Der kroatische Präsident Zoran Milanovic ist als Politiker bekannt, der nach dem Motto handelt, besser einen Freund verlieren als eine Pointe. Diese Einstellung des 66-jährigen paart sich noch mit einem übersteigerten Selbstbewusstsein und dem offensichtlichen Bedürfnis, nicht nur sein kroatisches Volk, sondern auch Nachbarstaaten und die EU insgesamt zu belehren.

Beispiele dafür gibt es bereits aus seiner Amtszeit als sozialdemokratischer Regierungschef in den Jahren 2011 bis 2016, die jedoch fast nie auch die Öffentlichkeit in Österreich berührt haben.
Seit der Corona-Pandemie ist das nun anders geworden. So kritisierte Milanovic in der Vorwoche den Lockdown für Ungeimpfte und sagte wörtlich: "In Österreich verbietet man heute Menschen, die nicht geimpft sind, das Haus zu verlassen. Was ist das, Wissenschaft oder Methoden, die an die 1930er-Jahre erinnern?"