Der schwedische Künstler und Mohammed-Karikaturist Lars Vilks ist gemeinsam mit zwei Polizeibeamten bei einem schweren Verkehrsunfall ums Leben gekommen. Ein ziviles Polizeiauto mit dem wegen Morddrohungen unter Schutz gestellten Vilks und den beiden Personenschützern sei auf der Europastraße 4 in der Nähe von Markaryd im Süden Schwedens mit einem Lastwagen kollidiert, teilte die Polizei am späten Sonntagabend mit. Alle drei seien tot.

Bei der Schutzperson handelte es sich um Vilks, bestätigte die Polizei der Deutschen Presse-Agentur. Der Künstler stand wegen Morddrohungen von Islamisten seit Jahren unter Polizeischutz. Er wurde 75 Jahre alt.

Näheres zum Unfall noch unklar

Bisherigen Polizeiangaben zufolge fingen beide Fahrzeuge nach dem Zusammenstoß am Sonntagnachmittag Feuer. Der Wagen mit Vilks war zuvor offensichtlich auf die Gegenfahrbahn geraten. Näheres zu dem Unfall ist bisher noch unklar. Umfassende Untersuchungen seien eingeleitet worden, sagte der Leiter der regionalen Ermittlungseinheit, Stefan Sintéus, am Montagvormittag auf einer Pressekonferenz in Malmö. Es deute aber bisher nichts auf äußere Einflüsse hin. Der Lkw-Fahrer kam im Rettungswagen ins Krankenhaus - wie es ihm geht, blieb zunächst unbekannt.

Auf die Nachricht von dem Unfall reagierten auch oberste Politiker des Landes. Es handle sich um einen "unerhört tragischen" Verkehrsunfall, bei dem Vilks und die beiden Beamten umgekommen seien, schrieb die schwedische Kulturministerin Amanda Lind auf Twitter. Vilks habe seit 2010 in Unfreiheit leben müssen, weil er von seiner Meinungsfreiheit und künstlerischen Freiheit Gebrauch gemacht habe. Ähnlich äußerte sich auch Regierungschef Stefan Löfven in einer Erklärung. Seine Gedanken seien bei den Angehörigen, Freunden und Kollegen der Umgekommenen.

Der 1946 in Helsingborg geborene Künstler war bekannt für seine Holzskulpturen und dafür, dass er den Propheten Mohammed als schwedentypische Hundefigur in der Mitte von Kreisverkehren abgebildet hatte. Letzteres sorgte dafür, dass er seit Jahren unter Polizeischutz leben musste. Im August 2007 hatte eine schwedische Zeitung erstmals eine der Mohammed-Zeichnungen veröffentlicht. Die Zeichnungen führten - wie etwa auch bei Mohammed-Karikaturen etwa in Dänemark oder Frankreich - zu internationalen Protesten, Vilks wurde so zum Hassobjekt von Islamisten.

Zwei Attentate auf Vilks

Im Zusammenhang mit einer Diskussionsveranstaltung in Kopenhagen wurde 2015 ein Kulturzentrum in der dänischen Hauptstadt beschossen, in dem sich Vilks befand. Zwar entkam Vilks dem 22-jährigen dänischen Attentäter mit palästinensischen Wurzeln bei der Veranstaltung zur Meinungsfreiheit, dieser tötete jedoch den dänischen Filmemacher Finn Nörgaard und verletzte drei Polizisten. Später tötete der vorbestrafte Täter vor einer Synagoge einen jüdischen Wachmann und verletzte zwei Polizisten, bevor ihn die Polizei vor seiner Wohnung erschoss.

Und 2009 die US-Amerikanerin Colleen LaRose, auch bekannt als „Jihad Jane“ verhaftet, weil sie einen Mordanschlag auf Vilks geplant hatte.