Bei Überschwemmungen auf der griechischen Insel Euböa sind mindestens sieben Menschen ums Leben gekommen, darunter ein acht Monate altes Baby. Zwei weitere Menschen wurden nach Angaben von Vize-Zivilschutzminister Nikos Hardalias am Sonntag noch vermisst. Etwa 100 Feuerwehrleute, zwei Hubschrauber und die Küstenwache waren im Einsatz, um Bewohner von überfluteten Häusern zu retten.

Nach Starkregen im Gefolge von Sturm "Thalia" standen auf der Insel Häuser und Straßen unter Wasser. In einem Haus im Dorf Politika fanden Rettungskräfte nach Angaben der Feuerwehr das tote Baby. Seine Eltern überlebten. In zwei anderen Häusern lagen eine 86-jährige Frau und ein 85-jähriger Mann. Beide wurden im Krankenhaus für tot erklärt. Die Identität der weiteren Opfer blieb zunächst unklar.

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Auch in den nahegelegenen Dörfern Bouzi und Psahna gab es schwere Schäden. In vielen Häusern stand Medienberichten zufolge das Erdgeschoss unter Wasser. Auf einem Campingplatz saßen auch zahlreiche Urlauber fest, wie die griechische Nachrichtenagentur Ana berichtete.

"Albtraumhafte Zustände"

Im Westen der Insel, die rund hundert Kilometer von der Hauptstadt Athen entfernt ist, traten Bäche über die Ufer und überfluteten mehrere Straßen. Teilweise kamen noch nicht einmal die Fahrzeuge der Feuerwehr durch. Der Präfekt Fanis Spanos bezeichnete die Zustände als "albtraumhaft".

Regierungschef Kyriakos Mitsotakis tat auf Twitter seinen "Schmerz über die verlorenen Menschenleben" kund. Er kündigte für Montag seinen Besuch auf der zweitgrößten Insel des Landes nach Kreta an.

Sturm "Thalia" war am Samstag über mehrere Regionen in Griechenland hinweggezogen, es kam dabei zu starken Regenfällen. Am Sonntag besserte sich das Wetter wieder.

Überschwemmungen in Folge von Stürmen kommen wegen mangelnder Baukontrollen häufig vor. Im November 2017 starben 24 Menschen bei Überschwemmungen in Mandra, einem Dorf in einem Industriegebiet unweit von Athen. Tausende Häuser, Geschäfte und Fabriken wurden von den Schlammfluten zerstört oder beschädigt.