Im Prozess um die Gruppenvergewaltigung von Freiburg in Deutschland hat das Landgericht in der baden-württembergischen Stadt teils mehrjährige Haftstrafen gegen zehn der elf Angeklagten verhängt. Den Haupttäter verurteilte das Gericht am Donnerstag zu fünfeinhalb Jahren Haft, sieben weitere Männer zu Strafen zwischen drei und vier Jahren.

Angeklagt waren elf Männer, die zur Tatzeit zwischen 18 und 30 Jahre alt waren. Die meisten von ihnen sind Flüchtlinge: acht Syrer, zwei aus dem Irak und aus Algerien stammende Männer sowie ein Deutscher ohne Migrationshintergrund.

Zwei Angeklagte erhielten Bewährungsstrafen von vier beziehungsweise sechs Monaten, der elfte Mann wurde freigesprochen. Die Männer waren angeklagt, im Oktober 2018 eine unter Drogeneinfluss stehende 18-Jährige in einem Gebüsch nahe einer Diskothek gemeinschaftlich vergewaltigt zu haben. Das Gericht folgte mit seinem Urteil im Wesentlichen den Anträgen der Staatsanwaltschaft, die für acht Angeklagte Haftstrafen zwischen knapp drei und fünfeinhalb Jahren sowie die beiden Bewährungsstrafen und den Freispruch gefordert hatte.

Die Angeklagten erklärten sich in der Verhandlung für nicht schuldig und gaben an, die Frau habe einvernehmlich Sex mit ihnen gehabt. Der Freiburger Fall hatte bundesweit zu einer kontroversen Debatte über Ausländerkriminalität in Deutschland geführt. Hintergrund ist, dass nur einer der jungen Männer einen deutschen Pass hat.