Mit scharfen Schüssen hat die afghanische Polizei in der Provinz Ghor gewalttätige Demonstranten auseinandergetrieben, die versprochene Hilfspakete der Regierung einforderten. Dabei wurden nach Behördenangaben mindestens drei Menschen getötet, darunter ein afghanischer Journalist. Es gab auch Verletzte.

Hunderte arme Menschen hätten vor dem Gouverneurssitz in Firuskoh demonstriert, sagte Provinzrat Abdul Basir Kaderi der Deutschen Presse-Agentur. Sie hätten Mehl und Reis verlangt, die ihnen die Regierung versprochen, aber nicht geliefert hatte. Wegen des Lockdowns in der Coronavirus-Pandemie gibt es am Hindukusch Versorgungsmängel. Afghanistan hat offiziell etwa 4.000 Covid-19-Fälle bei 15.000 getesteten Personen.

Ein Sprecher des Gouverneurs sagte, einige Demonstranten hätten Waffen getragen. Kaderi erklärte, die Demonstranten hätten staatliche Einrichtungen beschädigt und die Polizei angegriffen. Nachdem der Einsatz von Wasserwerfern und Schüsse in die Luft nicht gewirkt hätten, habe die Polizei das Feuer eröffnet. "Jetzt herrscht in der Stadt eine militärische Lage", sagte Kaderi. "Es sind Panzer auf den Straßen."