Entwarnung ist an Bord des Kreuzfahrtschiffes "Costa Smeralda" gegeben worden, das am Donnerstag wegen eines Verdachts auf Coronavirus im Hafen der Stadt Civitavecchia bei Rom festgehalten wurde. Wie aus Tests hervorging, die in dem auf Infektionskrankheiten spezialisierten römischen Spital "Spallanzani" durchgeführt wurden, gab es keinen Hinweis auf den Erreger der Lungenkrankheit aus China.

Der Luxusliner bleiebt am Freitag vorerst noch im Hafen der Stadt Civitavecchia vor Anker. An Bord befanden sich nach Angaben der Reederei Costa Crociere, Betreiberin des Schiffes, auch 37 Österreicher. Passagiere können jederzeit aussteigen, teilte die Reederei mit. Die Gäste, die am Donnerstagnachmittag hätten an Bord gehen wollen, um ihre Kreuzfahrt zu beginnen, es wegen des Verdachtsfalls jedoch nicht tun durften, werden am Freitag an Bord "Costa Smeralda" gehen können. Das Schiff wird am Freitagabend in Richtung der ligurischen Hafenstadt Savona auslaufen.

Nachdem der italienische Premier Giuseppe Conte am Donnerstagabend zwei Coronavirus-Verdachtsfälle in Rom bestätigte, wurde der Luftverkehr zwischen China und Italien gestoppt. "Wir sind das erste EU-Land, das eine Vorbeugungsmaßnahme dieser Art ergreift", erklärte der Premier bei einer Pressekonferenz am Donnerstagabend.

Passagieren und Bordpersonal eines Fliegers der Air China, der am Freitag von Peking auf dem Mailänder Flughafen Malpensa gelandet war, wurde von an Bord gegangenen Ärzten vor dem Ausstieg die Temperatur abgenommen. Die Ärzte gaben den Passagieren Anweisungen über die Krankenhäuser, an die man sich wenden könne, sollten Symptome einer Coronavirus-Erkrankung auftreten. Der Flieger aus Peking ist einer der letzten, die nach dem Landeverbot aus China auf einem italienischen Flughafen landen durfte.

Bei zwei chinesischen Touristen aus der Krisenprovinz Wuhan, die in einem Hotel im Zentrum Roms übernachteten, wurde der Coronavirus bestätigt. Das Ehepaar im Alter von 66 und 67 Jahren wurde zusammen mit anderen chinesischen Touristen, mit denen sie in der italienischen Hauptstadt unterwegs waren, in das auf Infektionskrankheiten spezialisierte Krankenhaus "Spallanzani" in Rom eingeliefert. Ihr Hotelzimmer, in dem sie acht Nächte verbracht hatten, wurde versiegelt. Das Hotel, in dem sich etwa 200 Touristen aufhalten, bleibt vorerst offen, berichteten die Gesundheitsbehörden.

Ein Verdachtsfall wurde außerdem in der norditalienischen Provinz Treviso gemeldet. Dabei handelt es sich um einen Schüler, der mit seiner Mutter von einer China-Reise zurückgekehrt war. Der Verdachtsfall wird geprüft.