Nach einer Explosion in einem spanischen Chemiepark ist die Zahl der Toten am Mittwochabend auf drei gestiegen. Ein Mann sei in einem Krankenhaus in Barcelona seinen schweren Verletzungen erlegen, berichteten Medien unter Berufung auf die Behörden.

Ein weiterer Mann war am Dienstagabend gestorben, als sein Haus von einer 800 Kilogramm schweren Metallplatte getroffen wurde, die kilometerweit durch die Luft geschleudert worden war. Das Dach seiner Wohnung im zweiten Stock sei eingestürzt, teilte die Feuerwehr mit. Augenzeugen sprachen von einer "beängstigenden Feuerkugel" in Torreforta, einem Vorort der katalanischen Stadt Tarragona im Nordosten des Landes.

Die Leiche eines vermissten Mitarbeiters der Chemie-Firma war zuvor am Mittwoch in den Trümmern entdeckt worden. Bei der Explosion wurden nach Angaben der Regionalregierung zudem mehrere Menschen verletzt. Es handle sich vorwiegend um Mitarbeiter der Firma, auch ein Bewohner des Hauses in Torreforta sei verletzt worden.

Ursache vorerst unklar

Die Ursache des Unglücks, das sich am Dienstag kurz vor 19.00 Uhr ereignete, blieb bis Mittwoch unklar. Die Behörden hatten zunächst vor giftigen Dämpfen gewarnt und die Anrainer dazu aufgerufen, nicht ins Freie zu gehen. Der Zivilschutz gab nach rund zwei Stunden aber Entwarnung.

Auch lange nach der Explosion war von weitem noch eine hohe Rauchwolke zu sehen, wie Videoaufnahmen und Fotos in sozialen Netzwerken zeigten. Die Druckwelle war kilometerweit spürbar. Mehrere Straßen und der Zugverkehr waren stundenlang gesperrt. Mit einem Großaufgebot kämpfte die Feuerwehr die Nacht über gegen die Flammen.


In der Chemie-Fabrik wird Ethylenoxid produziert - ein Gas, das hochentzündlich ist und für die Herstellung unter anderem von Reinigungs- und Lösungsmitteln benutzt wird.