Indien hat sein heißestes Jahrzehnt seit Beginn der Wetteraufzeichnungen hinter sich - mit verheerenden Folgen für das bevölkerungsreiche Schwellenland. In den Jahren 2010 bis 2019 sei die Durchschnittstemperatur 0,36 Grad über dem Langzeitmittel gelegen, teilte die indische Meteorologiebehörde (IMD) am Montag mit. Damit handle es sich um die heißeste Dekade seit Beginn der Wetteraufzeichnungen.

Hitzerekord 2016

In das abgelaufene Jahrzehnt fielen den Angaben zufolge fünf der heißesten Jahre des Landes überhaupt. Der absolute Hitzerekord wurde 2016 gemessen. Allein vergangenes Jahr kamen den Angaben zufolge durch Extremwetterereignisse mehr als 1.500 Menschen in Indien ums Leben: 850 durch heftige Regenfälle und Überschwemmungen, 350 weitere durch eine sommerliche Hitzewelle mit Temperaturen von bis zu 51 Grad und 380 weitere durch Stürme und Blitzschläge.

Zyklone und heftige Monsunregen gibt es in Indien alljährlich. Der Klimawandel trägt aber nach Angaben von Wissenschaftern dazu bei, dass solche Wetterextreme heftiger ausfallen. "Die Wirkung der Erderwärmung auf Indien ist unverkennbar", sagte auch IMD-Chef Mrityunjay Mohapatra der Zeitung "Times of India". 2019 habe es "Extremwetter während aller Jahreszeiten" gegeben.

Auch weltweit war das abgelaufene Jahrzehnt nach einer vorläufigen Einschätzung der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) das heißeste seit 1850. In den vergangenen 40 Jahren war demnach jedes Jahrzehnt noch heißer als das vorangegangene.