Die Europäische Weltraumorganisation Esa hat von den 22 Mitgliedsländern mehr Geld zur Finanzierung der gemeinsamen Raumfahrt-Projekte gefordert. Entgegen der Meinung vieler sei Raumfahrt für das tägliche Leben auf der Erde von entscheidender Bedeutung, betonte Esa-Generaldirektor Jan Wörner am Mittwoch bei der Ministerratskonferenz der Esa-Mitgliedsstaaten im südspanischen Sevilla.

Wörner strebt für die nächsten drei Jahre eine Erhöhung des Budgets um mindestens zehn Prozent an. Die Esa hatte 2019 einen Gesamtetat von 5,72 Milliarden Euro, der zu 73 Prozent von den Mitgliedsländern finanziert wurde. Deutschland ist mit 927 Millionen Euro nach Frankreich (1,2 Milliarden Euro) der zweitgrößte Beitragszahler. Hinzu kommen Beiträge institutioneller Partner wie der EU.

Vor dem Hintergrund der zunehmenden internationalen Konkurrenz auch durch den Privatsektor wird in Sevilla bis Donnerstag über verschiedene Projekte debattiert - und über deren Finanzierung entschieden. Es geht dabei unter anderem um die neue europäische Trägerrakete Ariane 6, um die Erkundung des Weltraums und um Asteroidenabwehr.

Ein wichtiges Thema wird die Beteiligung am "Artemis"-Programm der US-Raumfahrtagentur Nasa sein. 2024 sollen nach den Plänen von Präsident Donald Trump wieder US-Astronauten auf dem Mond landen. Die Esa soll ein Servicemodul beisteuern, das die Raumkapsel Orion antreiben soll.

Erklärtes Ziel von Wörner ist, dass irgendwann auch europäische Astronauten beteiligt werden.