Esther Bejarano (94) überlebte den Holocaust und kämpft bis heute gegen das Vergessen. Auch mit Rappern der Band "Microphone Mafia". Nun ist sie für ihr Engagement mit einer "Goldenen Erbse" ausgezeichnet worden. Schauspielerin Iris Berben (69) verlieh ihr den Preis am Mittwochabend in Berlin.

Bejarano gebe noch immer etwa 100 Konzerte im Jahr, sagte Berben. Sie sei eine der letzten Zeitzeuginnen des Nationalsozialismus, "eine unermüdliche Mahnerin". "Dass ihr Engagement bitternötig ist, beweisen aktuelle globale, politische Geschehnisse. Antidemokratische Strömungen, Hass, Hetze und Ausgrenzung."

Auschwitz-Birkenau überlebt

Bejarano überlebte das Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau. Im April 1943 war sie dorthin deportiert worden. Damals habe sie vorgegeben, Akkordeon spielen zu können, um dem Mädchenorchester beitreten zu dürfen, sagte Berben. "Eine kleine Notlüge wird zum großen Lebensretter." Das Instrument habe sie dann schnell gelernt.

Die "Goldene Erbse" soll soziales und kulturelles Engagement würdigen. Der Verein "Märchenland - Deutsches Zentrum für Märchenkultur" ehrte in diesem Jahr auch den Schauspieler Samuel Koch (32) und die 19-jährige Josephine Hebling, die Jugenddelegierte zur UN-Generalversammlung 2019/2020 ist.

Auch der US-Justizikone Ruth Bader Ginsburg (86) wurde eine Auszeichnung verliehen, allerdings in Washington. Die Richterin am höchsten US-Gericht, dem Surpreme Court, bedankte sich in einem Video und erzählte, die "Prinzessin auf der Erbse" sei früher eines ihrer Lieblingsmärchen gewesen. An das Märchen ist der Preis angelehnt.

Ein Auftritt Bejaranos im Jahr 2013: