Die 51-jährige Rosa Maria Da Cruz war bereits im November in erster Instanz zu fünf Jahren Haft verurteilt worden, davon wurden drei Jahre jedoch zur Bewährung ausgesetzt. Sie ging in Berufung, ebenso wie die Staatsanwaltschaft, die nun eine zehnjährige Gefängnisstrafe für Da Cruz forderte. Die Verteidigung verlangte einen Freispruch. Die Anwälte argumentierten mit der Persönlichkeit der Angeklagten, die ihre erneute Schwangerschaft nicht habe wahr haben wollen. Im Berufungsprozess entschied das Gericht in Limoges auf eine fünfjährige Haftstrafe, darüber hinaus wurde der Mutter auch das Sorgerecht für das inzwischen fast acht Jahre alte Mädchen entzogen.

Die aus Portugal stammende Frau hatte 2011 ihr viertes Kind zur Welt gebracht, ein Mädchen namens Séréna. Sie hielt das Kind fast zwei Jahre lang vor ihrem Mann und ihren drei älteren Kindern geheim. Dazu versteckte sie das Mädchen im Kofferraum ihres Autos, so dass es sich nicht normal entwickeln konnte und bleibende Folgeschäden davontrug.

Das kleine Mädchen lag nackt und verschmutzt in einer Babytragetasche, als es im Oktober 2013 von einem Automechaniker entdeckt wurde. Es war dehydriert und hatte offenbar Fieber. Das Kind lebt inzwischen bei einer Pflegefamilie.

Die anderen Kinder von Da Cruz und ihrem Ehemann wurden laut einem Gutachter vollkommen normal aufgezogen. Nach der Entdeckung ihrer kleinen Schwester waren sie vorübergehend in Pflegefamilien untergebracht worden, später durften sie nach Hause zurückkehren.