Bei der Fahndung nach einem mutmaßlichen französischen Familienmörder hat die Polizei in Schottland den falschen Mann festgenommen. Aus französischen Ermittlerkreisen hieß es am Samstag, der in Glasgow gefasste Mann sei nicht der seit über acht Jahren gesuchte Xavier Dupont de Ligonnes. Dies habe ein DNA-Abgleich ergeben. Dupont de Ligonnes soll 2011 seine Frau und seine vier Kinder getötet haben.

Die Polizei in Frankreich hatte am Freitag die sensationelle Festnahme von Dupont de Ligonnes in Schottland gemeldet. Er wurde nach Angaben aus französischen Polizeikreisen aus Paris kommend am Flughafen Glasgow gefasst, nachdem die Ermittler einen anonymen Tipp erhalten hatten. Seine Fingerabdrücke stimmten demnach mit denen von Dupont de Ligonnes überein.

Zweifel

Danach tauchten aber rasch Zweifel an der Identität des in Glasgow Festgenommenen auf. Französische Ermittler reisten am Samstag nach Schottland, um die Identität des Festgenommenen zu überprüfen, wie die zuständige Staatsanwaltschaft in westfranzösischen Nantes mitteilte.

Der aus einer Aristokratenfamilie stammende Geschäftsmann steht im Verdacht, Anfang April 2011 seine damals 48-jährige Frau Agnes und die vier Kinder im Alter von 13 bis 21 Jahren kaltblütig erschossen zu haben. Die Polizei fand die fünf Leichen vergraben unter der Terrasse seines Hauses in Nantes. Von Xavier Dupont de Ligonnes fehlt seit damals jede Spur.