Ein Prozent aller Todesfälle innerhalb der Europäischen Union sind auf Suizid zurückzuführen. Die EU-Länder registrierten im Jahr 2016 insgesamt 53.500 Fälle, teilte die Statistikbehörde Eurostat am Montag mit. Mehr als drei Viertel aller Suizide bzw. 77 Prozent wurden laut den aktuellen Zahlen von Männern begangen.

Dies trifft auch auf Österreich zu. Hierzulande begingen den Daten von Eurostat zufolge 2016 insgesamt 936 Männer und 302 Frauen Suizid. EU-weit ist bei 20- bis 24-jährigen Männern der Anteil von beabsichtigter Selbstbeschädigung an den Todesfällen insgesamt mit 21 Prozent am höchsten. Bei den Frauen ist die Altersgruppe zwischen 15 und 19 Jahren mit 16 Prozent am stärksten gefährdet.

Die meisten Suizide werden jedoch im fortgeschrittenen Alter begangen. Mehr als die Hälfte entfallen laut Eurostat sowohl bei Männern als auch Frauen auf Personen über 50 Jahre.

Jährlich nehmen sich nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) rund 800.000 Menschen auf der Welt das Leben. Alle 40 Sekunden sterbe ein Mensch auf diese Weise, teilte die WHO am Montag vor dem Welttag der Suizidprävention (Dienstag, 10. September) mit. In Wien wird am Dienstag erstmals der österreichische "Papageno-Medienpreis" für suizidpräventive Berichterstattung verliehen.

Die Vorbeugung von Selbsttötungen sei eines der wichtigen Ziele der WHO, betonte die Organisation. Zwar sei die Zahl der Länder mit entsprechenden Präventionsprogrammen in den vergangenen fünf Jahren auf nun 38 gestiegen, aber immer noch gebe es in vielen Ländern keine entsprechenden Angebote für gefährdete Menschen, kritisierte die WHO.