Hurrikan "Dorian" sorgt nach der Verwüstung der Bahamas für schwere Unwetter an der US-Südostküste. Am Donnerstag bewegte er sich vor der Küste des US-Bundesstaates South Carolina weiter Richtung Nordosten und entwickelte dabei Windböen mit einer Geschwindigkeit von 175 Stundenkilometern. Damit wurde er als Hurrikan der Kategorie zwei eingestuft.

Zuvor hatte "Dorian" hat auf den Bahamas enorme Verwüstungen hinterlassen und mindestens 20 Menschenleben gefordert. "Wir erwarten, dass diese Zahl noch steigt", sagte Premierminister Hubert Minnis am Mittwoch (Ortszeit). Erste Hilfslieferungen erreichten die schwer getroffenen Gebiete. Viele Menschen wurden noch immer vermisst, einige warteten weiterhin auf Rettung.

"Dorian" hatte die Bahamas am Sonntag als Hurrikan der höchsten Gefahrenstufe getroffen - mit Windgeschwindigkeiten von fast 300 Kilometern pro Stunde. Der Sturm wütete dort fast drei Tage lang. Es handelte sich um den verheerendsten Wirbelsturm auf den Bahamas seit Beginn moderner Aufzeichnungen. Danach verlor "Dorian" etwas an Kraft.

Nach Angaben des UN-Nothilfekoordinators Marc Lowcock benötigen rund 70.000 Menschen - also fast jeder fünfte Einwohner der Bahamas - dringend Hilfe zum Überleben. Die Bevölkerung brauche akut Nahrung, sauberes Trinkwasser und Notunterkünfte, erklärte er bei einem Besuch auf den Bahamas. Die Flughäfen seien überschwemmt oder beschädigt, auch Verbindungsstraßen könnten nicht genutzt werden.

20 Todesopfer auf den Bahamas

In dem Urlaubsparadies wird erst jetzt das ganze Ausmaß der Zerstörung durch Hurrikan "Dorian" deutlich: Die Regierung musste die Zahl der Opfer von sieben auf 20 nach oben korrigieren, zehntausende Menschen sind auf Hilfe angewiesen, ganze Landstriche sind zerstört und schwer zugänglich. Die Regierung befürchtet noch mehr Tote, da die Suche nach möglichen Opfern in überschwemmten Häusern gerade erst begonnen habe. US-Präsident Donald Trump sagte Minnis US-Hilfe zu, wie ein Sprecher im Weißen Haus sagte.Nach Angaben der UNO benötigen etwa 70.000 Menschen auf den Bahamas "sofortige Hilfe". Die Menschen bräuchten Lebensmittel, Wasser, Unterkünfte und Medikamente, sagte der UN-Chef für humanitäre Angelegenheiten, Mark Lowcock, bei einem Kurzbesuch auf den Bahamas. Die Vereinten Nationen hätten eine Soforthilfe von einer Million Dollar (900.000 Euro) zur Verfügung gestellt.

Minnis warnte auch davor, dass Plünderer "im vollen Umfang des Gesetzes" verfolgt werden. Polizei und Sicherheitskräfte seien aus diesem Grund zusätzlich im Einsatz.

Die US-Küstenwache und die britische Royal Navy flogen unterdessen Überlebende aus und lieferten Notfallausrüstung in die betroffenen Gebiete. Mit Aufklärungsflügen lieferten sie ein Lagebild aus der Luft. Aufnahmen zeigen die verheerenden Schäden: Hunderte Häuser ohne Dächer, umgekippte Fahrzeuge, in Einzelteile zerlegte Boote.

Hilfslieferungen kommen

Nach den enormen Verwüstungen durch Hurrikan "Dorian" auf den Bahamas bereitet das World Food Programme (WFP) eine umfassende Nahrungsmittellieferung für die vielen Obdachlosen vor. "Die Agentur hat acht Tonnen fertiger Gerichte gekauft und organisiert den Transport auf die Bahamas", sagte in am Donnerstag New York der Sprecher von UN-Generalsekretär Antonio Guterres, Stephane Dujarric.

Dort solle die Nahrung an Zehntausende Bedürftige verteilt werden. Auch werde die UN-Agentur Bauteile für Büros und Generatoren von Panama auf die Hauptinseln fliegen lassen, auf denen zwei logistische Zentren für die Einsatzkräfte errichtet werden sollen. Die Kommunikation der Helfer solle mit Satelliten-Telefonen verbessert werden.