Trotz aller Bemühungen zur Eindämmung der Ebola-Epidemie im Kongo sind mittlerweile mehr als 3.000 Menschen erkrankt. Bisher gebe es 3.004 gemeldete Krankheitsfälle und 2.006 Tote (Stand 28.8.), wie kongolesische Behörden am Freitag mitteilten.

Die Weltgesundheitsorganisation WHO rief zu verstärkten Anstrengungen auf, eine der aktuell größten und schwierigsten humanitären Krisen zu bewältigen. Es sei dringend nötig, das dortige Gesundheitssystem zu stärken und es mit den nötigen Mitteln auszustatten, sagte WHO-Direktor Tedros Adhanom Ghebreyesus. Er werde zusammen mit UN-Generalsekretär Antonio Guterres an diesem Wochenende das Land besuchen.

Die Epidemie wütet seit rund einem Jahr vor allem in den Provinzen Nord-Kivu und Ituri im Osten des Landes. In der Zwischenzeit wurden laut WHO rund 200.000 Menschen gegen das Virus geimpft. Nach der verheerenden Epidemie in Westafrika 2014/2015 mit über 11.000 Toten ist dies der bisher schlimmste Ausbruch. Er ist besonders schwer in den Griff zu bekommen, da in der Region etliche Milizen aktiv sind.

Die Lage im Kongo ist verheerend. Unter den 80 Millionen Einwohnern hätten vier Millionen Menschen wegen der Gewalt ihr Zuhause verlassen, so die WHO. Für 13 Millionen Menschen sei die Versorgung mit Lebensmitteln nicht gesichert. In diesem Jahr grassierten neben Ebola auch die Cholera (15.000 Fälle) und die Masern (161.000 Fälle). Außerdem sterben laut WHO jedes Jahr 48.000 Menschen an Malaria.

Das Nachbarland Uganda bestätigte am Freitag den vierten Ebola-Fall. Das Virus sei bei einer Neunjährigen nachgewiesen worden, die aus dem Kongo eingereist war.