Israelische Soldaten haben am Sonntag an der Grenze zum Gazastreifen einen bewaffneten Palästinenser erschossen. Es war bereits der zweite tödliche Zwischenfall seit Samstag. Der 26-Jährige habe sich im nördlichen Teil des Küstenstreifens dem Sicherheitszaun genähert und auf israelische Truppen geschossen, teilte die Armee mit. Die Soldaten hätte das Feuer erwidert.

Außerdem habe ein israelischer Panzer auf einen Militärposten der im Gazastreifen herrschenden Hamas geschossen. Auf israelischer Seite habe es keine Verletzten gegeben. Bereits am Samstag waren bei einem ähnlichen Zwischenfall an der Gaza-Grenze vier bewaffnete Palästinenser getötet worden. Israel machte die radikal-islamische Hamas für den Vorfall verantwortlich.

Israel hatte vor zwölf Jahren eine Blockade über das Küstengebiet verschärft, die inzwischen von Ägypten mitgetragen wird. Beide Länder begründen die Maßnahme mit Sicherheitsinteressen. EU, Israel und die USA stufen die Hamas als Terrororganisation ein.

Sie hatte nach ihrem Wahlsieg 2006, der international nicht akzeptiert wurde, 2007 gewaltsam die Kontrolle im Gazastreifen übernommen und hat sich die Zerstörung Israels auf die Fahnen geschrieben. Unter Vermittlung Ägyptens hatten Israel und die Hamas sich zuletzt allerdings auf eine Waffenruhe geeinigt.

Bei Protesten gegen die Blockade sind seit Ende März 2018 nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Gaza mehr als 300 Palästinenser getötet und Tausende weitere verletzt worden. In dem Küstenstreifen leben rund zwei Millionen Menschen unter schwierigen Bedingungen.