Ein Sechsfachmord hat die kroatische Hauptstadt Zagreb erschüttert. Offenbar aus Eifersucht hatte ein Mann eine ganze Familie in deren Haus in der Siedlung Kajzerica im Süden von Zagreb erschossen. Nach einer Großfahndung wurde der mutmaßliche Schütze tot aufgefunden.

Auch Kind umgebracht

Die Opfer waren drei Frauen, zwei Männer und ein zehnjähriges Kind, wie die kroatischen Medien berichteten. Ein sieben Monate altes Baby sei unversehrt in dem Gebäude entdeckt worden, teilte Polizeichef Marko Rasic in der Früh bei einer Pressekonferenz mit. Nach der Tat flüchtete der Schütze.

Nach einer mehrstündigen Großfahndung, zu der beinahe die gesamte Polizei in Zagreb und Umgebung ausgerückt war, wurde der Flüchtige in der Nähe des Tatorts tot aufgefunden. Er habe sich selbst das Leben genommen, berichtete das Nachrichtenportal "24sata" unter Berufung auf eine Mitteilung der Polizei.

Die kroatischen Medien schrieben von einem "Massaker in Zagreb". "In 30 Jahren Ermittlungsarbeit an Tatorten habe ich so etwas noch nie gesehen", wurde ein Kriminalbeamter zitiert. Das Verbrechen gilt abseits des Blutvergießens während des Bürgerkriegs nach Medienberichten als schlimmste Bluttat in der jungen Geschichte Kroatiens.

Hintergründe noch unklar

Die Polizei will vorerst über die Hintergründe des grausigen Verbrechens keine Angaben machen. In Medienberichten ist von Eifersucht die Rede. In welchem Verhältnis der Täter zu den Opfern stand, ist bislang aber unklar.

Der Tatort war von der Polizei großflächig abgeriegelt worden.