Bei Schüssen auf einem Volksfest in Kalifornien sind vier Menschen getötet worden. Die "New York Times" zitierte am Sonntagabend (Ortszeit) ein Mitglied des Stadtrats von Gilroy, Dion Bracco, mit der Aussage, vier Menschen seien getötet und 15 verletzt worden. Seine Informationen habe er direkt von der Polizei. Er betonte dabei, dass es sich um vorläufige Zahlen handele.

Schütze von Polizei getötet

Ein Bewaffneter ist von der Polizei erschossen worden. Das sagte der Polizeichef von Gilroy, Scot Smithee, am späten Sonntagabend (Ortszeit). Die Zahl der Verletzten bezifferte er mit 15. "Dies ist eine der Pressekonferenzen, die man in seiner Stadt niemals geben möchte", erklärte er. Er bat Augenzeugen, der Polizei bei der Fahndung zu helfen. Der Täter sei mit Hilfe eines Werkzeuges durch einen Zaun auf das Areal des Volksfestes eingedrungen, um Sicherheitskontrollen zu umgehen. Dabei handelte es sich um das dreitägige "Gilroy Garlic Festival" (Gilroys Knoblauch-Festival). Laut dem Veranstalter zieht dieses Nahrungsmittel-Fest seit 1979 viele Familien an. Es hat sich auf knoblauchhaltige Speisen spezialisiert. Auch Musikgruppen treten dort auf.

Der Täter sei durch einen Sicherheitszaun mittels Werkzeug eingedrungen. Eine Minute, nachdem der Mann das Feuer eröffnet habe, sei er von Polizisten gestellt worden. Er hatte scheinbar wahllos in die Menge gefeuert. Nach einem möglichen zweiten Beteiligten werde gefahndet - ob auch dieser Mann geschossen oder dem Schützen auf irgendeine Art geholfen habe, sei unklar.

Gilroy liegt etwa 50 Kilometer südöstlich von San Jose. Eine Sprecherin des Santa Clara Valley Medical Center sagte der Deutschen Presse-Agentur, fünf Menschen seien in das Krankenhaus eingeliefert worden. Zu ihrem Zustand konnte sie zunächst keine Angaben machen. Der Vorfall ereignete sich auf dem "Gilroy Garlic Festival", einem dreitägigen "Knoblauch-Fest".

Geschockte Festbesucher warten auf ihre Angehörigen
Geschockte Festbesucher warten auf ihre Angehörigen © AP

Hintergründe unklar

Der Fernsehsender NBC zeigte Aufnahmen von flüchtenden Menschen, die Polizei eilte mit einem Großaufgebot zum Tatort. Die Hintergründe der Tat waren zunächst unklar.

US-Präsident Donald Trump rief unterdessen zur Vorsicht auf. Berichten zufolge sei der Schütze noch nicht gefasst, schrieb Trump am Sonntagabend auf Twitter. Die Polizei sei vor Ort. "Seid vorsichtig und passt auf!", fügte Trump hinzu.

© APA/AFP/PHILIP PACHECO

Immer wieder kommt es in den USA zu Vorfällen mit Schusswaffen. 2017 starben deswegen knapp 40.000 Menschen in den Vereinigten Staaten. Im Oktober 2017 hatte ein Mann bei einem Musikfestival in Las Vegas ein besonders folgenschweres Massaker angerichtet: Dutzende Menschen wurden getötet, als er von einem Hotel aus auf die Menschenmenge schoss.