"Wir wollen wissen, warum die Polizei es für nötig hielt, zu schießen und ein 17-jähriges, unbewaffnetes Mädchen zu töten", hieß es in einer Erklärung, die am Dienstag bei einer Protestveranstaltung vor dem Rathaus von Anaheim südlich von Los Angeles verlesen wurde.

Hannah Williams wurde am vergangenen Freitag nahe Anaheim von einem Polizisten aus dem benachbarten Fullerton erschossen. Dieser war nach Behördenangaben mit einem Polizeihund auf dem Weg zu einem Tierarzt, als er Williams über die Autobahn habe rasen sehen. Die Autos der beiden sollen sich im folgenden Verlauf berührt haben.

Waffenattrappe

Am Dienstag teilten die Behörden mit, nahe Williams' Leichnam sei eine unechte Handfeuerwaffe gefunden worden, die einer Beretta 92FS nachempfunden sei. Der Priester Jarrett Maupin erklärte als Sprecher der Hinterbliebenen, das Mädchen sei unbewaffnet gewesen und die Herkunft der Replika-Pistole unklar. Es habe sich bei Williams' Auto um einen Leihwagen gehandelt, den sie in der Vergangenheit auch verliehen habe.

"Hannah zu verlieren ist schwer. Die Umstände, unter denen wir sie verloren haben, machen es noch schwerer", erklärte die Patentante der Toten während der Protestversammlung vor dem Rathaus. Demnach baten die Angehörigen neben dem Generalstaatsanwalt auch den in den USA bekannten Pfarrer und Bürgerrechtler Al Sharpton, "Licht in das Geschehen in Anaheim zu bringen". Die Polizei habe wiederholt widersprüchliche Angaben gemacht.