Hunderte Rechtsextremisten waren für das einschlägige Festival "Schild und Schwert", bei dem rechte Bands aufspielen, angereist. An sich war Alkohokonsum im Rahmen des Treffens ohnehin vom Verwaltungsgericht Dresden untersagt worden - doch einige Bürger im sächsischen Ostritz wollten auf Nummer sicher gehen und das rechte Eck ausbremsen.

Ein Teil der örtlichen Bevölkerung machte kurzerhand mobil und kaufte den Neonazis im örtlichen Supermarkt die gesamten Biervorräte weg. Motto: Hamstern gegen Rechts. Hinter der Aktion stehen Mitglieder des "Internationalen Begegnungszentrums" des Klosters Sankt Marienthal, die die Kisten kurzerhand auf einen Anhänger stapelten und das Bier abtransportierten.

Gerechnet worden war im Vorfeld mit etwa 750 Besuchern, es wurden lediglich um die 300. Ihnen wurden Tausende Liter Bier, die sie illegal auf das Festivalgelände bringen wollten, abgenommen. Gegen den Veranstalter des für drei Tage anberaumten rechten Treffens werde ermittelt, bestätigte die örtliche Polizei: Es gibt Vorwürfe, wonach Menschen illegal auf das Festivalgelände geschleust worden waren.

Gegen das rechte Aufgebot wurde in der 2300-Einwohner-Gemeinde direkt an der Grenze zu Polen demonstriert und ein alternatives Stadtfest veranstaltet. Die Taktik der örtlichen Bevölkerung ging offenbar auf: "Kein Bier, keine Stimmung: Kaum Besucher beim Neonazi-Festival in Sachsen", berichtete etwa die "Bild"-Zeitung.