Beim Untergang eines Flüchtlingsboots auf dem Mittelmeer sind eine Frau und ein Baby ertrunken. Bis zu 25 weitere Menschen gelten nach Angaben der libyschen Küstenwache als vermisst, nachdem das Schlauchboot am Sonntag 14 Seemeilen vor der libyschen Küste sank. Die Küstenwache konnte 73 Flüchtlinge retten, darunter acht Kinder und 25 Frauen.

Überfallen

Nach Angaben von Überlebenden hatten Unbekannte das Boot auf See überfallen und den Motor gestohlen. Anschließend trieb das Schlauchboot auf dem Meer, bis Wasser eindrang und es schließlich sank. Fischer alarmierten die libysche Küstenwache. An Bord des Bootes waren den Überlebenden zufolge zwischen 80 und 100 Flüchtlinge aus Kenia, Nigeria, dem Sudan und der Elfenbeinküste.

Die Geretteten seien in ein Flüchtlingszentrum am Stadtrand von Tripolis gebracht worden, sagte Küstenwache-Sprecher Ajub Kacem. Der Sprecher betonte, dank des Einsatzes der libyschen Küstenwache sei die Zahl der Flüchtlingsboote, die von der Küste des Landes in Richtung Europa starteten, um "mehr als 75 Prozent" zurückgegangen.