NEUSEELAND

Die neuseeländische Regierungschefin Jacinda Ardern sprach von einem Terrorangriff, der sich gegen das liberale Gesellschaftsmodell ihres Landes richte. Neuseeland sei als Anschlagsort ausgewählt worden, "weil wir für Vielfalt, Herzlichkeit, Mitgefühl stehen". Das Land sei "Heimat für die, die unsere Werte teilen. Zuflucht für die, die es brauchen." Und diese "Werte werden nicht und können nicht durch diesen Angriff erschüttert werden", betonte Ardern. Rechtsextremismus verurteilte sie scharf.

Die katholischen Bischöfe des Landes haben geschlossen ihr Entsetzen über die Tat zum Ausdruck gebracht und der muslimischen Gemeinde ihre Solidarität versichert. "Wir beten für Sie, während wir die schrecklichen Nachrichten von der Gewalt gegen Muslime hören", wandten sich Kardinal John Dew, Christchurchs Bischof Paul Martin und der Bischofskonferenz-Vorsitzende Patrick Dunn in einer ersten, mit "Peace, Salaam" unterzeichneten Reaktion an die Muslime in Neuseeland. "Seien Sie sich angesichts dieser Gewalt unserer Solidarität bewusst."

Die legendäre neuseeländische Rugby-Nationalmannschaft hat den Familien und Freunden der Opfer Unterstützung versprochen.

Die All Blacks verbreiteten auf ihrem Twitter-Konto am Freitag die Botschaft "Christchurch, wir halten zu Dir in dieser Zeit. Unsere Gedanken und Gefühle sind mit allen, die von der heutigen Tragödie betroffen sind. Bleibt stark. Kia Kaha."

Kia Kaha bedeutet in der Sprache der Maori, der Ureinwohner Neuseelands, in etwa: Seid stark. Die All Blacks, wie sie wegen ihrer schwarzen Trikots heißen, gehören seit Jahrzehnten zu den besten Rugby-Nationalmannschaften der Welt.

GROSSBRITANNIEN

Königin Elizabeth II., die auch Staatsoberhaupt von Neuseeland ist, ließ verlautbaren: "In dieser tragischen Zeit sind meine Gedanken und Gebete bei allen Neuseeländern." Auch die britische Premierministerin Therese May kondolierte.

ÖSTERREICH

Bundespräsident Alexander Van der Bellen twitterte: "Die Terrorattacke in Christchurch ist eine schreckliche und barbarische Attacke auf Menschen, die beten (...) wollten. So eine grausame und bösartige Tat muss sehr stark verurteilt werden. Unsere Solidarität gilt den Menschen in Neuseeland, unser Mitgefühl ist bei den Opfern, deren Verwandten und Freunden."

Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) twitterte: "Ich bin schockiert und betrübt über die terroristische Attacke auf eine (sic!) Moschee in #Christchurch. Mein herzliches Beileid gilt den Verletzten, den Familien der Opfer und dem neuseeländischen Volk."

Außenministerin Karin Kneissl (FPÖ) twitterte: "Die abscheulichen Terrorattacken müssen verurteilt werden. Meine Gedanken sind bei den Opfern und ihren Verwandten. Österreich ist mit tiefstem Mitgefühl bei Neuseeland."

Die Attacke sei "logische Konsequenz anti-muslimischer Hetze", so der Präsident der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGÖ), Ümit Vural. Eine bloße Verurteilung des Terrors reiche auch in Österreich nicht aus. Vielmehr müsse die Politik "endgültig aktiv und glaubwürdig gegen anti-muslimische Hetze vorgehen", forderte Vural.

Der gegen zum Gebet versammelte Menschen gerichtete Anschlag "erschüttert mich zutiefst", schrieb der Wiener Erzbischof, Kardinal Christoph Schönborn am Freitag auf Twitter.

Der Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde Wien, Oskar Deutsch, teilte mit: "Hier haben Extremisten Menschen aus nur einem Grund ermordet: weil sie Muslime waren. Dieser Menschenhass ist Gift für die Welt."

EU

"Der brutale Angriff wird die Toleranz und den Anstand, wofür Neuseeland berühmt ist, niemals schmälern", schrieb EU-Ratspräsident Donald Tusk auf Twitter.

"Die Europäische Union trauert heute mit euch und wir werden immer gegen jene an eurer Seite stehen, die auf abscheuliche Weise unsere Gesellschaften und unsere Art zu leben zerstören wollen." Der Anschlag auf unschuldige Menschen könne den Werten und der Kultur von Frieden und Einigkeit, die die EU und Neuseeland teilten, nicht mehr entgegenstehen, twitterte EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker.

DEUTSCHLAND

Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel verurteilte den Anschlag auf Menschen, "die friedlich betend in ihren Moscheen überfallen und aus rassistischem Hass ermordet wurden". Die Kanzlerin hob hervor, dies sei auch ein Angriff auf "die offene und tolerante Gesellschaft" Neuseelands. Sie versicherte: "Wir stehen Seite an Seite gegen solchen Terror."

Präsident Frank-Walter Steinmeier sprach von "feigen Anschlägen". Er hob hervor: "Wir wünschen Ihrem Land die Kraft, sich in dieser schweren Stunde seine Offenheit und Zuversicht zu bewahren."

"Wir sind erschüttert über das Ausmaß des schlimmsten Terrorangriffes in der Geschichte Neuseelands, den offenbar rechtsradikale Terroristen von langer Hand geplant und mit ideologisch verbrämtem Muslimhass, Rassismus und Menschenverachtung ausgeführt haben", erklärte der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime in Deutschland (ZMD), Aiman Mazyek.

Er rief alle Politiker auf, "sich der Saat der Gewalt, der Zwietracht und des Hasses unter den Menschen, die diese und alle Terroristen der Welt stets sähen, entschiedener und noch stärker entgegenzustellen". "Die Toten und Verletzen in Neuseeland sind eine eindringliche Mahnung für uns, der wachsenden Islamfeindlichkeit in den Gesellschaften und der Hetze gegen Muslime entschiedener entgegenzutreten", erklärte Mazyek.

FRANKREICH

Präsident Emmanuel Macron, dessen Land mehrfach von islamistischen Anschlägen erschüttert worden war, wandte sich "gegen jede Form von Extremismus". Frankreich gehe "mit seinen Partnern gegen Terrorismus weltweit" vor.

Ein Vertreter des Islamrats CFCM, Abdallah Zekri, sprach von einem "beispiellosen Verbrechen" gegen Muslime.

TÜRKEI

Auch der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan verurteilte den Anschlag scharf, er machte den Westen für wachsende Islamfeindlichkeit verantwortlich. "Mit diesem Anschlag hat die Islamfeindlichkeit, die die Welt untätig zugelassen und sogar gefördert hat, die Grenzen der individuellen Schikane überschritten, um die Ebene des Massenmords zu erreichen", sagte er. Die Weltsicht des Mörders breite sich im Westen "wie ein Krebsgeschwür" aus. Wenn der Westen nicht rasch Maßnahmen ergreife, würden "weitere Katastrophen" folgen.

RUSSLAND

Präsident Wladimir Putin hob hervor, er hoffe, "dass die Verantwortlichen hart bestraft werden". Er betonte: "Ein Angriff auf friedlich zum Gebet versammelte Menschen ist in seiner Grausamkeit und seinem Zynismus schockierend."

USA

Das Weiße Haus verurteilte die Anschläge als "bösartigen Akt des Hasses".

NORWEGEN

In Norwegen riefen die Anschläge in Neuseeland "schmerzhafte Erinnerungen" an die Ermordung von 77 Menschen durch den Rechtsextremen Anders Behring Breivik im Juli 2011 hervor, wie Regierungschefin Erna Solberg erklärte. Sie forderte die internationale Gemeinschaft zum Kampf gegen alle Formen des Extremismus auf.

VATIKAN

Papst Franziskus verurteilte mit "tiefer Traurigkeit" den "sinnlosen Gewaltakt" gegen die Gläubigen in den beiden Moscheen.

SAUDI-ARABIEN

"Terror hat keine Religion und keine Heimat", hieß es aus dem Außenministerium in Riad.

IRAN

Rassismus im Allgemeinen und Islamfeindlichkeit im Besonderen bedrohten die Sicherheit von Menschen weltweit und sollten daher auch weltweit verurteilt und bekämpft werden, so ein Sprecher des Außenministeriums in Teheran.