Ein Bündnis aus Beratungsstellen, Verbänden, Parteien und weiteren Gruppen hat am Samstag deutschlandweit mit Protestaktionen die Abschaffung des Werbeverbots für Abtreibungen gefordert. In Berlin kamen nach Angaben des Bündnisses für sexuelle Selbstbestimmung 700 Menschen zusammen, um ihren Unmut über das Kompromisspapier der Regierung zum Paragrafen 219a des Strafgesetzbuches zu zeigen.

Größtenteils zeitgleich demonstrierten demnach in weiteren 30 Städten deutschlandweit insgesamt bis zu 6.000 Menschen gegen den Paragrafen. Grüne, FDP und Linke sind für eine Abschaffung des Werbeverbots. Auch die SPD pochte lange darauf, die Union wehrte sich jedoch gegen eine Streichung. Mitte Dezember einigte sich die Große Koalition nach zähem Ringen auf einen Kompromiss zur Reform des Paragrafen. Danach soll das Werbeverbot für Schwangerschaftsabbrüche erhalten bleiben, allerdings sollen Ärzte und Krankenhäuser künftig darüber informieren können, dass sie Abtreibungen vornehmen.