In China ist ein entführter Bus in eine Gruppe Fußgänger gerast. Mindestens acht Menschen seien getötet und 22 weitere verletzt worden, berichteten die Staatsmedien am Dienstag. Ein mit einem Messer bewaffneter Verdächtiger sei festgenommen worden.

Der Vorfall ereignete sich am Dienstagnachmittag (Ortszeit) in der Stadt Longyan in der östlichen Provinz Fujian, wie die Lokalzeitung "Minxi Ribao" berichtete. Unter den fünf bestätigten Toten ist demnach ein Polizist.

Bisher nicht identifiziert

In einem bei dem in den USA ansässigen chinesischen Medienportal Duowei veröffentlichten Video waren mehrere verletzte Menschen zu sehen, die neben einem beschädigten Bus auf der Straße lagen. Die Front des Busses war schwerbeschädigt. Der Bus stand in der Mitte der Straße, auf den Stufen des Fahrzeugs war Blut zu sehen. Dem Bericht zufolge attackierte der Angreifer zunächst eine Passagierin, anschließend habe er den Bus entführt.

Der mit einem Messer bewaffnete Mann steuerte den Bus in der Stadt Longyan etwa 300 bis 400 Meter weit in die Menschenmenge. Die Polizei der Provinz Fujian identifizierte den mutmaßlichen Täter als einen 38-Jährigen aus Longyan. Er wurde festgenommen. Dem Sender CCTV zufolge könnte ein Streit zwischen dem Verdächtigen und einem örtlichen Nachbarschaftskomitee ein Motiv für die Tat sein.

In China hat es zuletzt mehrere ähnliche Vorfälle gegeben. Ende November raste ein Auto in eine Gruppe von Kindern vor einer Volksschule in der nordöstlichen Provinz Liaoning. Acht Menschen wurden getötet und mindestens 22 verletzt. Medienberichten zufolge hatte der Fahrer persönliche Probleme.

Im Oktober starben drei Menschen, als ein Mann nach einer Messerstecherei in der östlichen Provinz Zhejiang in eine Menge fuhr und anschließend weitere Menschen angriff. Im September fuhr ein Mann einen Lastwagen im eine Menge in der Provinz Hunan und stach anschließend auf Menschen ein. Elf Menschen starben, 44 wurden verletzt.

Parallel zu der größer werdenden Kluft zwischen Arm und Reich haben in China in den vergangenen Jahrzehnten auch Gewaltverbrechen zugenommen.