Zwei Tage nach dem Anschlag auf den Straßburger Weihnachtsmarkt haben Anti-Terror-Kräfte der französischen Polizei eine Razzia in einem Wohnviertel der elsässischen Hauptstadt gestartet. Die Spezialeinheit Raid durchkämmte am Donnerstag nach Angaben von AFP das Viertel Neudorf südöstlich des Straßburger Zentrums, wo sich die Spur des mutmaßlichen Attentäters am Dienstagabend verloren hatte.

Schwer bewaffnete Beamte rückten demnach mit Automatikwaffen im Anschlag in mehrere Häuser vor. Mehrere Straßen waren mit Polizeifahrzeugen abgesperrt. Mit dem Einsatz sollten Zweifel über den Verbleib von Cherif Chekatts zerstreut werden, sagte Innenminister Christophe Castaner. Der 29-Jährige Franzose mit nordafrikanischen Wurzeln war nach dem Attentat mit einem Taxi nach Neudorf geflohen. Seitdem fehlt von ihm jede Spur.

Die 28 Staats- und Regierungschefs der EU-Länder haben indes zu Beginn ihres Gipfeltreffens in Brüssel der Opfer des mutmaßlichen Terroranschlags von Straßburg gedacht. "Zuerst eine Schweigeminute zu Ehren der Opfer der Straßburg-Anschläge", schrieb der Sprecher von EU-Ratspräsident Donald Tusk am Donnerstag im Kurznachrichtendienst Twitter.

Der französische Präsident Emmanuel Macron sagte: "Es war nicht nur Frankreich, das getroffen wurde - eine französische Stadt, unsere Bürger - aber es war genauso eine große europäische Stadt, die vor einigen Tagen tödlich getroffen wurde." Ein Angreifer hatte am Dienstagabend mitten in der Weihnachtssaison das Feuer in der Straßburger Innenstadt eröffnet.

Laut Staatsanwaltschaft sind drei Menschen getötet worden, zahlreiche wurden verletzt