Nach der Massenpanik in einer Diskothek nahe der Adriastadt Ancona, bei der in der Nacht auf Samstag sechs Menschen - fünf Jugendliche und eine Mutter - ums Leben gekommen sind, sind die Ermittlungen am Samstag auf Hochtouren gelaufen. Die Polizei sucht nach einem Jugendlichen, der Reizgas gesprüht haben soll, was Auslöser der Panik war.

Die ermittelnde Oberstaatsanwältin von Ancona, Monica Garulli, bestätigte, dass sich in der Diskothek wesentlich mehr Personen als erlaubt befanden. Nach Ermittlerangaben hätten zum Auftritt des Mailänder Rap-Stars Sfera Ebbasta maximal 870 Personen zugelassen werden dürfen, 1400 Eintrittskarten seien aber verkauft worden. Nach ersten Angaben war von 1300 Tickets die Rede. Geprüft wird, ob die drei Notausgänge des Lokals offen waren. Innenminister Matteo Salvini besuchte am Samstagnachmittag den Unglücksort. "Sollte sich herausstellen, dass aus Geldgier Sicherheitsregeln missachtet wurden, stehen den Verantwortlichen exemplarische Strafen bevor", sagte der Innenminister. Auch Premier Giuseppe Conte traf in Corinaldo nahe Ancona ein, wo sich das Unglück ereignete. Er versprach den Einsatz seiner Regierung zur Vorbeugung weiterer Tragödien dieser Art. Zwei Burschen und drei Mädchen im Alter von 14 bis 16 Jahren sind gestorben, berichteten die Rettungseinheiten. Außerdem kam eine 39-jährige Frau ums Leben, die ihre Tochter zum Konzert des bei Teenagern besonders beliebten Mailänder Rappers Sfera Ebbasta begleitet hatte. Die Frau war vierfache Mutter.

Rapper Ebbasta sprach den Angehörigen der Toten via Twitter sein Mitgefühl aus.