Die verheerenden Waldbrände im US-Bundesstaat Kalifornien könnten Versicherer und Rückversicherer nach ersten Schätzungen neun bis 13 Mrd. US-Dollar (11,5 Mrd. Euro) kosten. Davon entfielen allein 7,5 bis 10 Mrd. auf das schwerste Feuer rund um die völlig zerstörte Kleinstadt Paradise im Norden Kaliforniens, hat die britische Beratungsfirma RMS am Montag errechnet.

Die Schätzungen umfassten Schäden an Gebäuden, Autos, Hausrat, die Kosten für die Unterkunft der Bewohner zerstörter Häuser sowie Betriebsunterbrechungen von Fabriken.

Bis zum Sonntag waren in und um die 27.000-Einwohner-Stadt Paradise 77 Leichen geborgen worden, 993 Menschen galten noch als vermisst. Das Feuer sei zu 65 Prozent unter Kontrolle. Bis es ganz gelöscht sei, werde es aber bis Ende der nächsten Woche dauern, erklärte das Büro des Sheriffs von Butte County. 52.000 Menschen wurden in Sicherheit gebracht. Ein zweiter Buschbrand, der weiter südlich bei Malibu rund 1.450 Luxusvillen zerstörte, kostete bisher drei Menschenleben. Er soll bis Donnerstag komplett gelöscht sein.

Versicherer, Politiker und Hausbesitzer müssten sich darauf einstellen, dass es künftig mehr und folgenschwerere Wald- und Buschbrände geben werde, erklärte Mohsen Rahnama, Chief Risk Modeling Officer bei RMS. 2018 sei das zweite Jahr in Folge, in dem solche Feuer die Versicherungsbranche mehr als zehn Milliarden Dollar kosteten. "Wir sind hoffnungsfroh, dass in Anbetracht zweier Rekordjahre für Waldbrände künftig größeres Augenmerk auf vorbeugende Maßnahmen und mehr Sicherheit beim Bau von Häusern gelegt wird", sagte Rahnama.