Mehr als 400 Menschen fielen der Gewalt der Nazi-Schergen zum Opfer, 1400 Synagogen wurden in einer einzigen Nacht vernichtet. Die Ermordung des deutschen Botschaftssekretärs in Paris, Ernst vom Rath, durch Herschel Grynszpan, einen jungen Juden, der wegen der Abschiebung seiner Eltern nach Polen verzweifelt war, war der Vorwand für das Progrom der Nationalsozialisten in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 ; danach begann in großem Stil die Verschleppung und Ermordung der Juden in Konzentrationslagern.

„Dass es die SA-Schläger gab und dass sie taten, was sie taten, war nur möglich, weil die Zuschauer nichts als zuschauten – und man muss vor allem dies erklären“, heißt es in einem Text des Historikers Saul Friedländer über die Untaten dieser Nacht. Weltweit wird heute der Opfer des Novemberpogroms gedacht.

Gerade noch rechtzeitig hat Berlins Innensenator eine Veranstaltung verboten, der „in eklatanter Weise den Sinn und moralisch-ethischen Stellenwert dieses Gedenktages negieren“ sollte. Rechtsextreme Gruppen hatten zum „Trauermarsch für die Toten von Politik“ aufgerufen.