Der Lokführer des Puyuma-Express habe etwa eine halbe Stunde vor dem Unglück am Sonntagnachmittag seine Zentrale mehrere Male kontaktiert und um technische Hilfe wegen eines Problems mit dem Bremssystem gebeten, sagte ein Technischer Leiter der Eisenbahnbehörde am Montag in Taipeh.

Einzelheiten wurden zunächst nicht genannt. Passagiere berichteten, der Zug sei vor dem Unglück "sehr schnell" gefahren und habe stark gewackelt. "Der Zug hat zwei Mal gehalten", berichtete eine Frau. Die Fahrgäste seien über Probleme informiert worden, die sich aber beheben ließen.

Der Zug mit 366 Menschen an Bord war am Sonntag in der Stadt Suao entgleist. 187 Menschen wurden verletzt. Sechs Menschen wurden tot aus einem Waggon geborgen, neun weitere Leichen lagen außerhalb des Zugs, drei Menschen starben im Krankenhaus. Das jüngste Opfer war neun Jahre alt.

Taiwans Präsidentin Tsai Ing-wen besuchte am Montag die Unglücksstelle. Es war das schwerste Eisenbahnunglück auf der Insel seit 1991.