Offenbar werden in der Türkei mehrere Österreicher festgehalten. Die "Oberösterreichischen Nachrichten" (OÖN) berichteten am Dienstag und Mittwoch (online) von einem Mann und eine Frau aus Oberösterreich, beide türkisch-kurdischer Herkunft, die nicht ausreisen dürften. Das Außenamt macht indes keine Angaben über die Gesamtzahl der in der Türkei festgehaltenen Österreicher.

"Ich kann keine Zahl dazu nennen", sagte Außenamtssprecher Peter Guschelbauer auf Anfrage der APA am Mittwoch. Es gebe Menschen, die nur kurz festgenommen und dann wieder freigelassen bzw. abgeschoben würden, sagte er. Auch die Zahl der Personen in konsularischer Betreuung "ändert sich fast täglich". Die "OÖN" schrieb von geschätzten sechs festgehaltenen Österreichern in der Türkei - Guschelbauer sagte dazu: "Diese Zahl können wir nicht bestätigen."

Linzer und Welserin

Die "ÖON" hatte berichtet, ein Linzer Frachtunternehmer und eine Welserin würden in der Türkei festgehalten. Beiden werde vorgeworfen, die verbotene Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) unterstützen. Die Frau, die in der Heimat ihre kranke Mutter besuchen wollte, darf bereits seit 8. September nicht ausreisen. Sie könnte über eine Handy-App der türkischen Polizeibehörde denunziert worden sein, vermutet der von den "OÖN" zitierte freie Journalist Thomas Rammerstorfer, der die betroffene Frau kennt - womöglich von Mitgliedern der rechtsextremen "Grauen Wölfe", glaubt er.

Über den Linzer hatte nach einer ersten Festnahme am 2. Oktober den Berichten zufolge ein Erstgericht ein Ausreiseverbot verhängt, eine Untersuchungshaft wurde "aber gegen eine Kaution von 100.000 türkischen Lira (rund 15.000 Euro) aufgehoben". Vergangenen Donnerstag wurde der Unternehmer dann aber erneut verhaftet - offenbar waren "Beweisfotos" aufgetaucht, die den 50-Jährigen an einem Tisch mit PKK-Mitgliedern zeigten, wie die türkischen Medien meldeten. Dass in der vergangenen Woche eine Festnahme in der Nähe von Istanbul stattgefunden hat, konnte auch das Außenministerium gegenüber der APA bestätigen.

Erst Anfang September hatte die türkische Anti-Terror-Polizei den österreichischen Journalisten Max Zirngast festgenommen. Der 29-Jährige ist nach wie vor in Polizeigewahrsam in Ankara. Der Verdacht gegen den Studenten lautet seinen Anwälten zufolge auf Mitgliedschaft in einer linksgerichteten "terroristischen Vereinigung".

Der Oberösterreicher ist laut "OÖN" weltweit im Frachtwesen tätig. Seine Familie erklärte der Zeitung lediglich, dass sich der Geschäftsführer, der seit "Jahrzehnten in Österreich lebt" und auch österreichischer Staatsbürger ist, in der Türkei aufhalte. Sie würden telefonisch in Kontakt mit ihm stehen.

Erst Anfang September hatte die türkische Anti-Terror-Polizei den österreichischen Journalisten Max Zirngastfestgenommen. Der 29-Jährige ist nach wie vor in Polizeigewahrsam in Ankara. Der Verdacht gegen den Studenten lautet seinen Anwälten zufolge auf Mitgliedschaft in einer linksgerichteten "terroristischen Vereinigung".