Mit "Peanuts" hat sich ein Geldfälscher in Polen nicht aufgehalten, obwohl er eine Vorliebe für die gleichnamige Zeichentrick-Serie hatte. Der Mann, der in Gdynia (Gdingen) lebte, ist laut einer Aussendung der europäischen Polizeiagentur Europol für die Produktion von rund 10.000 falschen 50-Euro-Noten verantwortlich. Ausgeforscht wurde er mit Hilfe des Bundeskriminalamtes (BK).

"Unser Büro für Wirtschaftskriminalität hat im Darknet ein Monitoring durchgeführt", schilderte BK-Sprecher Vincenz Kriegs-Au am Dienstag der APA den österreichischen Beitrag der konsequenterweise "Operation Snoopy" genannten Ermittlung. Bei diesen Nachforschungen identifizierten die Kriminalisten einen User namens "Charlie Brown 01", der auf mehreren Marktplätzen im Darknet die falschen 50er anbot. Weitere Nachforschungen, auch auf frei zugänglichen Seiten im Netz, brachten die Ermittler zum Klarnamen des Verdächtigen in Polen. Sie informierten ihre polnischen Kollegen.

Inflagranti

Die Ermittler in Gdansk hoben die illegale Gelddruckerei in Polen aus. Laut Europol waren die Ermittlungen sehr umfangreich und langwierig. "Charlie Brown 01" wurde am vergangenen Freitag festgenommen, als er mit Dutzenden Briefumschlägen mit gefälschten Euro darin auf dem Weg zur Post war, um seine Kunden in ganz Europa und darüber hinaus zu beliefern.

Der Behörde Europol zufolge, welche die Ermittlungen koordinierte, war der Mann viele Jahre als Verkäufer im Darknet unterwegs und hatte sich einen sehr guten Ruf unter seinen Kunden aufgebaut. Ihm drohen bei einer Verurteilung fünf bis 25 Jahre Haft.