Panama will dem Rettungsschiff "Aquarius" die Flagge entziehen. Die Schifffahrtsbehörde des mittelamerikanischen Landes teilte am Samstag auf ihrer Website mit, die Aufhebung der Registrierung der "Aquarius 2" eingeleitet zu haben.

Die Beschwerde geht laut Panama vor allem von den italienischen Behörden aus. Demnach habe "der Kapitän des Schiffes es abgelehnt, die aufgenommenen Migranten und Flüchtlinge in ihre Herkunftsländer zurückzubringen".

Irrfahrten im Mittelmeer

Im August hatte bereits die britische Kronkolonie Gibraltar dem Schiff die Flagge entzogen. Deswegen hatte die "Aquarius" seit Ende August in Marseille gelegen. Mitte September trat sie unter der Flagge Panamas und unter dem neuen Namen "Aquarius 2" ihre neue Rettungsmission an. Seit Donnerstag hat die "Aquarius" elf Migranten an Bord, die vor der libyschen Küste aufgegriffen wurden.

Das seit 2016 von SOS Mediterranee gemeinsam mit Ärzte ohne Grenzen betriebene Rettungsschiff war bei vergangenen Missionen auf massive Probleme gestoßen, einen Hafen zu finden. Im Juni irrte die "Aquarius" mit mehr als 600 Flüchtlingen tagelang im Mittelmeer umher, nachdem die rechtspopulistische Regierung in Rom ihre Häfen gesperrt hatte und auch Malta eine Aufnahme verweigerte. Schließlich konnte das Schiff im spanischen Valencia anlegen.

Nach einem erneuten Tauziehen der EU-Länder Mitte August erklärte sich schließlich Malta bereit, einen Hafen zu öffnen. Die 141 Flüchtlinge an Bord wurden auf fünf Länder verteilt.