Wegen schweren sexuellen Missbrauchs steht muss sich seit Mittwoch ein 33-jähriger Schwimmlehrer in Baden-Baden vor Gericht verantworten. Der Mann soll als freiberuflicher Schwimmlehrer 40 Mädchen zwischen vier und zwölf Jahren sexuell missbraucht haben.

Zwischen Oktober 2015 und September 2017 soll es nach Angeben der Staatsanwaltschaft in mehreren Schwimmbädern in Baden-Württemberg zu insgesamt mindestens 198 Einzeltaten gekommen sein, die der Angeklagte zum Teil auch filmte.

Schweigen

Zudem soll der Mann seine Opfer teilweise bedroht haben, damit sie die Taten nicht ihren Eltern offenbaren. Deshalb muss er auch wegen der Herstellung von kinderpornografischen Schriften und Nötigung verantworten. Erst durch zwei Anzeigen im August 2017, die Eltern von zwei Mädchen unabhängig von einander bei der Polizei erstatteten, wurden die Ermittler auf den Schwimmlehrer aufmerksam.

Der Angeklagte, der seit September 2017 in Untersuchungshaft sitzt, schweigt zu den Vorwürfen. Zu dem Prozess, der bisher auf neun Verhandlungstage angesetzt ist, wurden vom Landgericht Baden-Baden bisher 46 Zeugen geladen. 23 der geschädigten Kinder werden als Nebenkläger von drei Anwälten vertreten. Die Staatsanwaltschaft kündigte bereits an, aufgrund eines psychiatrischen Gutachtens neben einer Freiheitsstrafe auch Sicherungsverwahrung anzustreben.