Der Fund von Stecknadeln in Supermarkt-Erdbeeren hat die australischen Behörden in Queensland vor wenigen Tagen in Alarmstimmung versetzt. Nun wurden in fünf australischen Bundesstaaten ähnliche Fälle gemeldet - insgesamt 20. In Sydney wurden Nadeln in einer Banane und in einem Apfel entdeckt. Produzenten und Konsumenten sind verunsichert. Ein Mann musste nach dem Verzehr einer "bearbeiteten" Erdbeere im Spital behandelt werden.

Die Ermittlungen laufen. Die Polizei vermutet, dass es sich um Nachahmungstaten handelt. Der Strafrahmen für die Taten ist sehr hoch, bis zu zehn Jahre Haftstrafe sind möglich.

Besonders unter Druck geraten infolge der Vorfälle die australischen Landwirte. Geschäfte hatten den Einkauf der Früchte gestoppt. Mehrere Produzenten zogen ihre Früchte aus Sicherheitsgründen vom Markt zurück.

Auf Twitter wirbt indes der australische Gesundheitsminister Greg Hunt für das Obst. Die Erdbeeren seien "sicher, wenn man sie wäscht und zerkleinert". Zuvor hatte er von einem sehr "bösartigen Verbrechen" gesprochen.

"Wer immer auch dahintersteckt, er gefährdet nicht nur Familien, sondern eine ganze Industrie", sagte Queenslands Premierministerin Annastacia Palaszczuk. Sie forderte mögliche Zeugen auf, sich sofort an die Polizei zu wenden, falls sie Hinweise auf die Täter geben könnten. Ein Polizeisprecher sagte dem Sender ABC, Ziel des oder der Täter sei es ganz offensichtlich, jemanden zu verletzen.

Die Vereinigung der Erdbeerproduzenten von Queensland spekulierte, ein verärgerter früherer Arbeiter könne für die Tat verantwortlich sein. Die Erdbeerproduzenten des Bundesstaaten machen einen Jahresumsatz von umgerechnet rund 98 Millionen Euro.