"Hilfe, ich werde von einem Eichhörnchen verfolgt!" Dieser kuriose Notruf ging am 9. August bei der Polizei in Karlsruhe ein. Der diensthabende Beamte staunte zwar nicht schlecht, trotzdem rückte eine Streife aus, um den ungewöhnlichen Fall zu untersuchen. Tatsächlich trafen die Polizisten dort auf den Mann, der von dem hartnäckigen kleinen Geschöpf verfolgt wurde.

Das Tier, das nur wenige Wochen alt war, wurde in die Wildtierauffangstation Karlsruhe gebracht, wo es in den letzten fünf Wochen aufgepäppelt wurde. Die Helfer gehen davon aus, dass das Eichhörnchen aus einem Nest gefallen war und den Mann aus purer Not verfolgt hatte. Pipilotta, so der Name des Eichhörnchens, war stark dehydriert, schwach und am Auge leicht verletzt.

Doch inzwischen ist das Tier wieder topfit, knabbert fleißig Nüsse und Obst und hat auch genug Kraft um größere Sprünge zu machen. Also höchste Zeit, dem Eichhörnchen wieder den Weg in die Freiheit zu geben. Für die Auswilderung wurden zwei Schlupflöcher in seinem Käfig gemacht. Bei ihren ersten Ausflügen wurde Pippilotta von Björn, einem anderen Eichhörnchen begleitet. Ausgewilderte Eichhörnchen kommen Anfangs immer wieder zurück, erst nach und nach wird ihr Bewegungsradius größer.