Nach dem mysteriösen Schuss auf einen deutschen Touristen in Kanada Anfang des Monats hat die Polizei einen Verdächtigen festgenommen. Ein 16-jähriger Nachfahre der Stoney-Ureinwohner wurde wegen des Vorwurfs des versuchten Mordes und mutmaßlicher Verstöße gegen das Waffengesetz einem Richter vorgeführt, wie Polizeisprecher Curtis Peters der Nachrichtenagentur AFP am Dienstag sagte.

Der Verdächtige war demnach bereits am Freitag festgesetzt worden. Der Vorfall hatte sich am 2. August auf einem Highway westlich von Calgary ereignet. Der 60-jährige Deutsche saß am Steuer eines Wagens in Richtung Banff-Nationalpark in der Provinz Alberta, als er von einer Kugel in den Kopf getroffen wurde. Er verlor die Kontrolle über das Auto, das in einen Graben und gegen einen Baum fuhr. Drei Verwandte des Mannes wurden bei dem Unfall leicht verletzt.

Verwechslung?

Ermittler fanden laut Peters mittlerweile die mutmaßliche Tatwaffe und ein Fahrzeug, das bei der Tat verwendet worden sein soll. Die Polizei geht demnach weiterhin davon aus, dass sich das Opfer und der mutmaßliche Täter nicht kannten. Vielmehr dürfte der Schütze den Fahrer mit jemandem verwechselt haben. Weitere Aufschlüsse erhoffen sich die Ermittler von der forensischen Untersuchung der Kugel, sagte Peters.

Die Ärzte in Kanda hatten die Kugel nicht aus dem Kopf des Touristen entfernt, um keine weiteren Schäden zu verursachen. Der Mann wurde Mitte August zur Behandlung nach Deutschland ausgeflogen. Er hat nach Angaben eines deutschen Konsulatsmitarbeiters schwere und dauerhafte Gehirnverletzungen erlitten.