Donald Trump, derzeit in Amtsenthebungs-Gerüchten watend, besucht ein Kinderkrankenhaus im US-Bundesstaat Ohio. Positive Promotion tut wohl not. Ein per se löblicher Termin, keine Frage. Der 45. US-Präsident mischt sich dort schließlich unter (vermutlich liberal eingestellte) Kinder, klemmt sich an einen Maltisch und beginnt - durchaus vertieft wirkend - damit, ein ausgeteiltes Blatt auszumalen.
Sternenbanner
Darauf zu sehen: die Umrisse der Flagge der Vereinigten Staaten von Amerika, "Star-Spangled Banner" genannt. Keine allzu schwierige Aufgabe für den 72-Jährigen. Fotos vom Pressetermin, die nun im Netz kursieren, scheinen jedoch Nöte des höchsten Mann der USA beim korrekten Kolorieren des Vorlageblattes aufzudecken.
Weiß-rote, horizontale Streifen sowie 50 weiße Sterne auf dunkelblauem Hintergrund wären gefragt gewesen. Wie die US-amerikanische Flagge auszusehen hat, lernt man dort üblichweise bereits in der Grundschule. Trump, oberster Repräsentant seines Landes, interpretiert das Sternenbanner jedoch sehr frei: Er versieht das Blatt nicht nur mit roten und weißen Streifen, sondern zusätzlich auch mit einem blauen.
Was ist es nun?
Russland? Die Niederlande? Oder gar Frankreich (allerdings auch nicht korrekt)? Das Netz, dessen Trump sich selbst ja über Twitter beinahe viertelstündlich bedient, rätselt derzeit - und amüsiert sich. Spekulationen darüber, ob es sich bei den Aufnahmen um "Fake"-Bilder handeln könnte, räumt eine Userin aus: Sie teilt ein Foto, auf dem klar zu erkennen ist, dass Trump mit einem blauen Stift einen Streifen ausmalt.
Das Pro-Trump-Lager erklärt die farbliche Fehlgestaltung unterdessen folgendermaßen: Mr. President habe den US-Polizisten Tribut zollen wollen und deshalb die "Thin Blue Line"-Flagge anfertigen wollen. Auf dieser symbolisiert ein blauer Streifen die Einsatzkräfte: Als schmaler Grat, aber zugleich starker Faktor und Damm zwischen Ordnung und Anarchie. Ein schmaler Grat ist freilich so einiges heutzutage.
An Trumps Revers steckt übrigens ein Pin mit der US-Flagge. Der korrekten.
