In einem Einkaufs- und Vergnügungszentrum in Florida sind der Polizei zufolge mehrere Menschen durch Schüsse getötet worden. Die Schüsse sollen am Sonntag bei einem Videospiel-Turnier gefallen sein. Das Büro des Sheriffs sprach bei Twitter von "mehreren Todesopfern". Ein Verdächtiger sei tot, es sei zu diesem Zeitpunkt unklar, ob es weitere Verdächtige gebe, hieß es in einer Twitter-Nachricht.

Viele seien ins Krankenhaus gebracht worden. Viele Menschen hätten sich in dem Zentrum versteckt; diese wurden aufgerufen, den Notruf zu wählen und ihre Position zu melden. Auf Fernsehbildern war ein großes Polizeiaufgebot zu sehen. Ein SWAT-Team, also eine Spezialeinheit, suchte die Gegend ab. Die lokalen Sender WJXT und WFOX berichteten unter Berufung auf nicht näher genannte Quellen, mindestens vier Menschen seien getötet worden. Mehrere weitere seien verletzt worden. Eine offizielle Bestätigung gab es dafür zunächst nicht.

Medien berichten, bei dem Schützen soll es sich um einen der Spieler handeln, der beim Bewerb verloren hatte und danach heimgegangen sei, um eine halbautomatische Waffe zu holen. Die Polizei bestätigte das bisher aber nicht. Doch auch ein Teilnehmer des Events berichtet, der Schütze war ein Spieler, der verlor, dann mehrere Mitspieler tötete, bevor er sich selbst das Leben nahm.

Medienberichten zufolge fielen die Schüsse während eines "Madden 19"-Turniers, dabei messen sich Videospieler virtuell in einem American-Football-Spiel. Auf einem Video, das von dem Wettbewerb stammen soll, hört man im Hintergrund Schüsse und Schreie.

Teilnehmer des Videospiel-Events. Wenig später kam es zur Bluttat.
Teilnehmer des Videospiel-Events. Wenig später kam es zur Bluttat. © Twitter

Ein Vertreter eines professionellen Videospiel-Teams erklärte, einer seiner Spieler sei bei dem Turnier in Jacksonville gewesen, zum Glück aber nur leicht verletzt worden.

Karte vom Tatort
Karte vom Tatort © Google Maps

Das Einkaufs- und Vergnügungszentrum mit dem Namen "The Landing" befindet sich im Zentrum der Stadt am St. Johns Fluss. Dazu gehören laut Webseite zahlreiche Restaurants und eine Shoppingmall. Jacksonville liegt im Norden Floridas und hat rund 880.000 Einwohner.

Blutbad im Februar

Der US-Staat war am 14. Februar Schauplatz eines Blutbades mit 17 Toten. An der Marjory Stoneman Douglas Highschool in Parkland erschoss ein 19-Jähriger damals 14 Jugendliche und 3 Erwachsene. Nach der Tat kam es landesweit zu zahlreichen Demonstrationen. Präsident Donald Trump stellte nach dem Massaker eine Verschärfung der Waffengesetze in Aussicht, rückte aber später wieder davon ab. Dafür wurde er scharf kritisiert. Der Präsident wurde am Sonntag über den tödlichen Vorfall in Jacksonville unterrichtet, wie seine Sprecherin Sarah Sanders mitteilte. Eine Reaktion von Trump gab es zunächst nicht.

Überlebender meldet sich

Unter den Angeschossenen ist auch der Video-Spieler Drini Gjoka, der sich danach über Twitter meldet und sich für all die guten Wünsche bedankt. Er würde nie wieder etwas für selbstverständlich nehmen. Das Leben könne in einer Sekunde vorbei sein, wie er jetzt weiß. Gjoka wurde vom Schützen in die Hand getroffen.

Gibt es zweiten Täter?

Zahlreiche Gäste des Lokalkomplexes am Fluss haben sich in den Restaurans und Bars verschanzt. Die Polizei warnt sie über Twitter, ruhig zu bleiben und sich weiterhin zu verstecken. Die Spezialeinheit SWAT sei derzeit dabei, alles zu durchsuchen. Möglicherweise gibt es einen zweiten Schützen, der noch auf der Flucht ist. Konkrete Hinweise darauf gibt es derzeit aber nicht.

Der Tatverdächtige dürfte sich selbst erschossen haben. Bei der Schießerei zuvor sollen 13 bis 15 Schüsse gefallen sein, berichten Augenzeugen.

Die Veranstalter des bei Videospielers bekannten Turniers drückten allen Betroffenen ihr Beileid aus. Sie würden mit den Behörden zusammenarbeiten, um die schreckliche Situation gänzlich aufzuklären.

Die Schüsse sollen in einem Game-Raum gefallen sein. Augenzeugen berichten von mehreren Rettungswagen, Feuerwehrautos und Polizeifahrzeugen, die die Straße zu den Lokalen an der Waterfront blockierten. Mehrere Menschen sollen aus Tragen aus dem Gebäude gebracht worden sein, so der "Miami Herald". Sie wurden in das Memorial Hospital gebracht.