Eine per Hubschrauber aus höchster Not vor den Überschwemmungen in Südindien geborgene hochschwangere Frau hat kurz nach ihrer Rettung einen gesunden Buben zur Welt gebracht. Der Leiter des Rettungseinsatzes, Marineoffizier Vijay Verma, sagte dem Fernsehsender News18 am Samstag, die Fruchtblase der 25-jährigen Sajita Jabeel sei bereits geplatzt, als sie an Bord des Helikopters gehievt wurde.

Die Schwangere vom Dach ihres Hauses in den Hubschrauber zu bringen, war Verma zufolge eine "sehr große Herausforderung". "Wir haben sie hochgewunden, das dauerte aber etwas, weil wir erst zwei Helfer zu ihrer Unterstützung herunterlassen mussten", sagte er. Im Krankenhua von Kochi brachte die Frau dann ihren Sohn zur Welt.

Dutzende Marinehubschrauber brachten bei teils lebensgefährlichen Einsätzen im südindischen Bundesstaat Kerala Menschen von Häuserdächern und abgelegenen Gebieten in Sicherheit. Der Hubschrauberpilot P. Rajkumar rettete am Freitag in Kochi im Schwebeflug zwischen Bäumen und Häusern 26 Menschen, die auf einem Dach ausgeharrt hatten.

Nach Behördenangaben starben durch die seit fast zwei Wochen andauernde Hochwasserkatastrophe bereits mindestens 324 Menschen. Tausende Menschen waren durch die Wassermassen weiter von Hilfe abgeschnitten. Mehr als 310.000 Menschen mussten ihre Häuser verlassen.

Nicht ohne ihre Hunde

Eine Frau in Südindien hat es indes nicht übers Herz gebracht, ihr überschwemmtes Haus ohne ihre 25 Hunde zu verlassen. "Sie hat Freiwillige und Rettungskräfte weggeschickt, weil sie gesagt haben, dass sie ihre Hunde nicht rausbringen können", sagte eine Sprecherin der Tierschutzorganisation Humane Society International.

Die Frau namens Sunitha aus der besonders schwer betroffenen Region Thrissur im Bundesstaat Kerala wandte sich daraufhin an die Tierschützer. Als Mitarbeiter des Vereins an dem Haus ankamen, kauerten die Tiere ihren Angaben zufolge verängstigt auf Bett, während das Wasser immer weiter anstieg. Bei den Hunden handelte es sich um von ihren früheren Besitzern ausgesetzte Tiere und ehemalige Streuner.

Inzwischen sind Sanitha, ihr Mann und ihre Hunde in einer speziellen Unterkunft untergebracht, da die gewöhnlichen Notunterkünfte keine Tiere aufnehmen.