In Genua ist am Dienstag eine vierspurige Autobahnbrücke der A10 teilweise eingestürzt. Nach Angaben der italienischen Feuerwehr sind 38 Fahrzeuge in die Tiefe gestürzt.

Augenzeugen berichten von einem Blitzschlag, der die Brücke getroffen haben soll.

Das Verkehrsministerium sprach von einer "unermesslichen Tragödie". Mindestens 35 Menschen kamen dabei ums Leben.

© (c) APA/AFP/ANDREA LEONI (ANDREA LEONI)

20.31 Uhr  -  Salvini findet deutliche Worte

Italiens Innenminister fand in einer Pressekonferenz deutliche Worte.  Es sei inakzeptabel auf diese Weise in Italien zu sterben, so Salvini. Er selbst sei hunderte Male über diese Brücke gefahren. Weiters werde er alles tun, um an die Namen der Verantwortlichen zu kommen.

19.21 Uhr  - Zustand der Brücke

Ein Foto auf Twitter soll zeigen, dass der Zustand der Brücke bereits im März 2017 äußerst besorgniserregend war.

19.17  Uhr  - Psychologen aus Urlaub zurückgerufen

In ganz Italien sind momentan Sommerferien - jetzt werden aber laut italienischen Medien, Psychologen aus dem Uralub zurück gerufen. Sie sollen Verletzte und Angehörige in den Spitälern von Genua betreuen.

18.37 Uhr  - "Ponte di Brooklyn"

Die Schrägseilbrücke wird von den Genuesen auch "Ponte di Brooklyn", also "Brooklyn Bridge", genannt. Wie so viele Autobahnen stammt sie aus den 1960er-Jahren. Medien berichten immer wieder von der Gefahr einstürzender Brücken, von der Infrastruktur in Italien, die fatal veraltet und deren Lebenszeit auf 50 bis 60 Jahre begrenzt sei.

Die Vorwürfe in diesem Zusammenhang sind immer wieder die gleichen: Es werde zu wenig Geld in die Instandhaltung gesteckt - aber auch Korruption, Misswirtschaft und Vernachlässigung seien im Spiel. Der neue Verkehrsminister Danilo Toninelli beklagt im Radio, es sei nicht genug für die Instandhaltung getan worden. "Es sind Tragödien, die in einem zivilisierten Land wie Italien nicht passieren dürfen."

18.27 Uhr  - Ferienzeit

Nach Angaben der Feuerwehr brach die Brücke an der A10 gegen 11.30 Uhr bei strömendem Regen zusammen. Überlebende des Unglücks berichten der Nachrichtenagentur Ansa: "Gegen halb zwölf haben wir einen Blitz in die Brücke einschlagen sehen - und dann stürzte die Brücke in sich zusammen." Die Brückenteile prallten mit großer Wucht auf den Erdboden. Das größte Stück ist in den Polcevera-Fluss gefallen, einige Teile trafen auch Fabrikhallen. Da ist es ein Glück, dass Ferienzeit ist. Im August steht Italien still. Laut Zivilschutz dürfte in den Hallen so gut wie niemand an der Arbeit gewesen sein.

18.15 Uhr  - Gefahr noch nicht gebannt

Weiterhin bestehe die Gefahr, dass weitere Teile der Brücke einstürzen könnten. Menschen aus umliegenden Gebäuden wurden evakuiert, wie Rettungskräfte der Nachrichtenagentur Ansa erzählten.

18.13 Uhr  - 35 Todesopfer

Es seien mindestens 35 Menschen ums Leben gekommen, berichtete die Nachrichtenagentur Ansa unter Berufung auf die Feuerwehr. Zuvor hatte Innenminister Matteo Salvini von 30 bestätigten Toten und Verletzten in ernster Verfassung gesprochen Bisher sprechen die Behörden von 13 Verletzten, davon seien fünf in Lebensgefahr.

17.44  - Video der Rettungsarbeiten

Es sind 250 Rettungseinheiten vor Ort. Die Retter mussten den Unglücksbereich zeitweise verlassen, weil es ein offenes Gasleck gab, berichtet die italienische „Repubblica“. Der Rettungseinsatz folgt den Regeln einer Rettung bei Erdbeben. Ein Video zeigt die Rettungskräfte bei der Arbeit.

17.28 Uhr  -  38 Fahrzeuge stürzten in die Tiefe

Bei dem Brückeneinsturz dürften 38 Fahrzeuge in die Tiefe gestürzt sein, davon 35 Pkw und drei Lkw. Aktuell werden zehn Menschen noch vermisst.

17.17 Uhr  -  Video der Feuerwehr

Ein Video der Feuerwehr zeigt die Tragödie von oben.

17.14 Uhr  - Italienische Politiker reagierten auch mit Kritik

Italiens Verkehrsminister Danilo Toninelli schrieb auf Twitter, es zeichne sich eine "riesige Tragödie" ab. Das Unglück belege den maroden Zustand der Infrastruktur in Italien und die Wartungsmängel, sagte er dem staatlichen Fernsehen. Die Verantwortlichen würden dafür büßen müssen. Sein Ministerium werde Klage gegen den Autobahn-Betreiber Autostrade einreichen, falls ein Gericht eine Untersuchung einleiten werde.

Die populistische Regierung Italiens war im Juni angetreten mit dem Versprechen, die öffentlichen Investitionen zu erhöhen. Die Ausgaben für die Sicherheit der Italiener hätten Vorrang vor den Sparanstrengungen, sagte Innenminister Matteo Salvini von der Lega. "Der tragische Vorfall in Genua erinnert uns daran, wie dringend wir öffentliche Investitionen benötigen", sagte Claudio Borghi, der Wirtschaftssprecher der rechtspopulistischen Lega.

17.03 Uhr  - Anteilnahme von Politikern

EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker hat sich erschüttert über den Einsturz der Autobahnbrücke im italienischen Genua geäußert. Er sei tief betrübt über die Katastrophe, sagte Juncker am Dienstag nach einer Mitteilung. Auch Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) und andere EU-Politiker drückten ihr Mitgefühl aus.

"Im Namen der EU-Kommission spreche ich den Familien und Freunden derer, die gestorben sind, und dem italienischen Volk mein tiefstes Mitgefühl und aufrichtiges Beileid aus." Den Rettungskräften wünschte Juncker "Kraft und Mut". Auch EU-Ratspräsident Donald Tusk drückte via Twitter seine Anteilnahme aus. "Mein Herz und meine Gedanken sind in Genua bei allen Opfern, ihren Familien und Nahestehenden."

Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) drückte per Twitter sein Mitgefühl aus. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron bot der italienischen Regierung Hilfe an, die deutsche Kanzlerin Angela Merkel drückte den Menschen in Genua und in Italien ihre Anteilnahme aus.

17 Uhr  -  Bauarbeiten an Brücke

Zum Zeitpunkt des Unglücks fanden Bauarbeiten an der Brücke statt. Wie die Betreibergesellschaft Autostrade per l'Italia auf ihrer Homepage mitteilte, sei an der Sohle des Polcevera-Viadukts gerade gearbeitet worden. Auf der Brücke habe ein Baukran gestanden.

Der Zustand der Brücke sowie der Fortgang der Renovierung seien immer wieder kontrolliert worden. Erst wenn ein gesicherter Zugang zur Unfallstelle möglich sei, könne Näheres über die Ursachen des Einsturzes gesagt werden, teilte das Unternehmen mit

16.48 - Auch 2017 und 2016 Einstürze in Italien 

ITALIEN, März 2017: Eine Brücke in Camerano, die mehrere Fahrspuren der Autobahn zwischen Ancona und Loreto überspannt, stürzt ein. Zwei Menschen werden getötet.

ITALIEN, Oktober 2016: Der Annone-Viadukt über einer Straße zwischen Mailand und Lecco in der Nähe des Comer Sees bricht ein. Ein Mensch stirbt. Die Überführung hatte nachgegeben, als ein Schwertransporter darüber hinwegfuhr.

16.44 Uhr  - Immer wieder Tote bei Brückeneinstürzen in den vergangenen Jahren

So wie jetzt im italienischen Genua hat es weltweit schon etliche Brückeneinstürze mit vielen Todesopfern gegeben. Die jüngsten Vorfälle:

USA, März 2018: Eine fünf Tage alte Fußgängerbrücke auf dem Gelände einer Universität nahe der Metropole Miami stürzt ein. Sechs Menschen kommen ums Leben. Das Bauwerk sackt plötzlich in ganzer Länge von etwa 53 Metern zusammen und fällt auf eine siebenspurige Straße.

KOLUMBIEN, Jänner 2018: Beim Einsturz der noch im Bau befindlichen Chirajara-Brücke sterben mindestens zehn Arbeiter. Ein rund 280 Meter langes Teilstück löst sich. Die an Stahlseilen befestigte Autobrücke rund 100 Kilometer südöstlich der Hauptstadt Bogota überspannte über eine Länge von 446 Metern ein Tal.

INDIEN, August 2016: Fluten reißen Busse und Autos mit sich, nachdem eine Brücke aus britischer Kolonialzeit über dem Hochwasser führenden Savitri-Fluss im Bundesstaat Maharashtra nachgegeben hatte. Rund 30 Menschen sterben.

16.41 -  Laut Salvini rund 30 Tote 

Bei dem Einsturz einer Autobahnbrücke in Genua am Dienstag sollen laut Innenminister Matteo Salvini rund 30 Menschen gestorben sein. Zudem berichtete der Politiker der rechtspopulistischen Lega von zahlreichen Schwerverletzten, schrieb die Agentur Agi.

16:34 Uhr  -  Bilder zeigen Ausmaß

Bilder lassen das Ausmaß der Tragödie langsam erkennen.

16:20 Uhr - Politiker kondolieren

Italiens Verkehrsminister Danilo Toninelli sprach von einer "gewaltigen Tragödie". "Ich beobachte mit größter Besorgnis, was in Genua passiert ist und was wie eine gewaltige Tragödie aussieht", schrieb der Politiker der Partei Fünf Sterne bei Twitter. Innenminister Matteo Salvini von der rechtspopulistischen Lega dankte den Rettungskräften für ihren schnellen Einsatz.

16:15 Uhr - Serie von Unglücken

Der jüngste Einsturz ist eines der schwersten Brückenunglücke in Italien seit Jahren. Die Infrastruktur des Landes ist nach jahrelanger Wirtschaftskrise stellenweise stark überholungsbedürftig. Im März vergangenen Jahres starb ein Paar, als bei Ancona an der Adriaküste eine über eine Autobahn führende Brücke auf ihr Auto stürzte. Im Oktober 2016 wurde ein Rentner in seinem Auto auf einer Schnellstraße zwischen Mailand und Lecco von Brückenteilen tödlich getroffen.

16:10 Uhr - Gefährliche Rettungsarbeiten

Die Rettungsarbeiten müssen immer wieder unterbrochen werden. Grund dafür ist eine Gasleitung an der Unglücksstelle. Es sind 250 Rettungseinheiten vor Ort. Die Retter mussten den Unglücksbereich zeitweise verlassen, weil es ein offenes Gasleck gab, berichtet die italienische „Repubblica“. Der Rettungseinsatz folgt den Regeln einer Rettung bei Erdbeben. Retter suchen mit Hilfe von Spürhunden nach weiteren Opfern.

16:00 Uhr - 40 Meter in Tiefe gestürzt

20 bis 30 Autos dürften sich auf der Brücke befunden haben, als diese plötzlich zusammenbrach. Viele von ihnen stürzten 40 Meter in die Tife, wurden dann noch von tonnenschweren Betonbrocken begraben.

16:00 Uhr - Unglück während Bauarbeiten

An der eingestürzten Autobahnbrücke bei Genua mit mindestens 22 Toten waren zum Zeitpunkt der Tragödie Bauarbeiten im Gange. Wie die Betreibergesellschaft Autostrade per Italia am Dienstag auf ihrer Homepage mitteilte, sei an der Sohle des Polvecera-Viadukts gerade gearbeitet worden. Auf der Brücke selber habe ein Baukran gestanden.

Der Zustand der Brücke sowie der Fortgang der Renovierung seien immer wieder kontrolliert worden. Erst wenn ein gesicherter Zugang zur Unfallstelle möglich sei, könne Näheres über die Ursachen des Einsturzes gesagt werden, teilte das Unternehmen weiter mit.

15:45 Uhr - War es ein Blitzeinschlag?

Die italienische „Repubblica“ berichtet von einem Zeugen, der den Blitz gesehen habe: „Um 11.35 Uhr ist ein Blitz in einen Pfeiler eingeschlagen, der Zement hat angefangen zu bröckeln, danach ist alles eingestürzt und es war das Ende der Welt.“

Deutsche Meteorologen bestätigen der "Bild", das es zum Zeitpunkt des Unglücks ein schweres Unwetter über Genua gegeben hat.

15:30 Uhr - Drohnen verboten

Die Einsatzkräfte erklären über Soziale Medien, dass der Einsatz von Drohnen an der Unfallstelle verboten ist. Schaulustige versuchen, dadurch zu spektakulären Bildern zu kommen.

15:20 Uhr - War Brücke schlecht gewartet?

In italienischen Medien tauchen erste Gerüchte auf, die Ponte Morandi sei in "desolatem Zustand" gewesen. Die Betreibergesellschaft der Autostrada per l´Italia ist Teil der Benetton-Gruppe.

15:15 Uhr - Schon 22 Todesopfer

Verkehrsminister gibt die neue Opferzahl bekannt. Bei den Bergungsarbeiten wurden weitere Tote gefunden. Unter den Opfern soll auch ein zehnjähriges Kind sein. Es sei zu befürchten, dass die Zahl weiter steige, sagte der italienische Vizeverkehrsminister Eduardo Rixi im Fernsehen.

15:05 Uhr - Immer mehr Fotos auf Twitter

Augenzeugen veröffentlichen Fotos, die das Ausmaß der Katastrophe zeigen.

15:00 Uhr - Rettungsarbeiten laufen

14:35 - Brückenarchitekt Morandi

Die Brücke wurde von Riccardo Morandi (1902 - 1989) geplant, einem italienischen Ingenieur, der durch seine in Spannbeton ausgeführten Brückenbauten bekannt wurde. Die am Dienstag eingestürzte Brücke wurde in den Jahren 1963 bis 1967erbaut.

14:25 - Lkw-Lenker überlebte knapp

Ein Kraftfahrer erlitt wohl den Schock seines Lebens. Die Brücke krachte unmittelbar vor seinem Schwerfahrzeug zusammen.

14:20 Uhr - Bereits elf Tote bestätigt

Das Innenministerium im Rom bestätigt, dass sich die Zahl der Toten auf elf erhöht hat. Zahlreiche Autos seien noch zwischen den Trümmern eingequetscht.

14:15 Uhr - Umfangreiche Bauarbeiten

Auf Google Street View ist zu sehen, wie umfangreich die Bauarbeiten an der Brücke in den Jahren 2016/2017 waren.

14:10 Uhr - Video von Augenzeugen

Geschockte Augenzeugen stellen Video vom Einsturz ins Netz.

14:00 Uhr - Zwei Überlebende gerettet

Rettungskräfte haben mindestens zwei Überlebende aus den Trümmern gezogen, berichten italienische Medien. Mehrere Lastwagen seien im Fluss Polvecera gelandet, über den die mehr als 40 Meter hohe Brücke der A10 auch führt. In der Nähe der Brücke seien nach dem Einsturz vorsichtshalber Häuser evakuiert worden.

"Wir stehen in engem Kontakt mit den Autobahnbetreibern und werden mit Vizeminister (Edoardo) Rixi vor Ort sein", erklärte Verkehrsminister Toninelli. Er sprach der Stadt Genua seine Anteilnahme aus.

13:50 Uhr - 20 Fahrzeuge betroffen

Nach Angaben aus Kreisen der Ermittler starben mindestens zehn Menschen, 20 Fahrzeuge seien betroffen gewesen. Verkehrsminister Danilo Toninelli schrieb auf Twitter, es deute sich eine "riesige Tragödie" an. Die Brücke der Autobahn A10 sei gegen 11.30 Uhr MESZ bei strömendem Regen eingebrochen. Ein Augenzeuge sagte dem Sender Sky Italia, er habe "acht oder neun" Fahrzeuge auf der Fahrbahn gesehen, als sie zusammengebrochen sei. Das Bauwerk stammt aus den 60er Jahren, vor zwei Jahren wurden Arbeiten an ihr vorgenommen.

13.30 Uhr  -  Welche Brücke?

Laut Feuerwehr handelt es sich um die Ponte Morandi, die auch als Polcevera-Viadukt bezeichnet wird, der unter anderem Gleisanlagen und ein Gewerbegebiet überquert.

13.25 Uhr - Während Unwetter

Der Einsturz der Autobahnbrücke habe sich gegen Mittag während eines gewaltigen Unwetters ereignet, teilte die Polizei auf Twitter mit. Nach Angaben der Rettungskräfte war ein Großeinsatz im Gange. Auf Fotos war zu sehen, dass auf der Brücke zum Zeitpunkt des Unglücks Verkehr herrschte. Die Agentur Agi berichtete, die Feuerwehr berge "zahlreiche Personen" aus Trümmern.

Satellitenaufnahme der Brücke
Satellitenaufnahme der Brücke © Google Maps

13.15 Uhr  - Erste Fernsehbilder

Erste Fernsehbilder vom Unglücksort zeigten die Morandi-Brücke, in der eine große Lücke von Dutzenden Metern klaffte, in Staubwolken. Bei dem darunter liegenden Stadtteil handelt es sich offenbar um ein von Industrie und Gewerbe geprägtes Gebiet. Die Autobahn 10 wurde gesperrt.

Laut Nachrichtenagentur Ansa stürzte die Brücke in mehr als 40 Metern Höhe auf einem Stück von um die 100 Meter ein.

Der Brückeneinsturz war so heftig, dass er auf seismografischen Aufzeichnungen zu sehen ist.

Die Polizei veröffentlicht eine Luftaufnahme.