Nur eine Woche nach dem schweren Erdbeben auf Lombok hat es auf der indonesischen Insel erneut heftig gebebt. Bei dem Beben sind am Sonntag mindestens 39 Menschen ums Leben gekommen und Dutzende weitere verletzt worden. Unter den Toten sei auch ein einjähriges Kind, sagte ein Sprecher der Rettungskräfte.

An der Nordküste wurde auch ein kleiner Tsunami von 13 Zentimetern Höhe entdeckt, ein weiterer bildete sich vor der östlichen Nachbarinsel Sumbawa.

Das Beben hatte eine Stärke von 7,0. Lokale Medien berichteten von Gebäudeschäden auf Lombok und der westlichen Nachbarinsel Bali. Der Korrespondent des australischen öffentlich-rechtlichen Rundfunks ABC, David Lipson, berichtete von Schäden an Balis Flughafen.

Das Epizentrum des Erdstoßes lag nach Angaben der US-Erdbebenwarte 18 Kilometer nordwestlich von Lombok im Meer - und damit weit entfernt von den Touristenzentren im Süden und Westen der Insel. Demnach folgten auf den schweren Erdstoß zwei Nachbeben, eines davon mit einer Stärke von 5,4.

Die indonesischen Behörden gaben eine Tsunami-Warnung aus, hoben diese aber nach kurzer Zeit wieder auf. Die Behörden hatten die Menschen aufgefordert, sich vom Meer zu entfernen. "Bitte gehen Sie zu einem höher gelegenen Ort", sagte Dwikorita Karnawati, Leiterin der indonesischen Wetter- und Geophysikbehörde, einem lokalen Fernsehsender. Die Menschen sollten dabei "ruhig bleiben und nicht in Panik verfallen".

Zwei Dörfer überflutet

Meerwasser überflutete zwei Dörfer mit einer Höhe von zehn und 13 Zentimeter, wie Karnawati bekannt gab. Ein Sprecher der Katastrophenschutzbehörde ging davon aus, dass zahlreiche Gebäude in Lomboks Hauptort Mataram beschädigt worden seien. Die meisten Häuser seien mit nicht besonders widerstandsfähigem Material gebaut worden.

In Mataram sorgte das Erdbeben für Schrecken. "Alle rannten sofort aus ihren Häusern, jeder war in Panik", sagte ein Einwohner. Eine 47-jährige Frau berichtete, dass infolge des Bebens der Strom ausgefallen sei. Patienten seien aus dem größten Krankenhaus der Stadt in Sicherheit gebracht worden.

Beben auf Bali spürbar

Twitternutzer wie US-Model Chrissy Teigen berichteten am Sonntag, das neue Beben sei auch auf der westlich von Lombok gelegenen Insel Bali stark zu spüren gewesen. Auch zwei Wiener konnten so das Beben miterleben.

"Es hat ordentlich gewackelt", schilderte der 22-jährige Wiener Clemens Salomon das Beben. Er und seine gleichaltrige Reisebegleiterin Teresa Hermann, ebenfalls aus Wien, hatten es auf der zu Indonesien gehörenden Insel Bali erlebt. "Wir waren zu diesem Zeitpunkt bei der Massage."

Als die Erschütterungen begannen, seien nicht nur die Masseurinnen aus dem Lokal im ersten Stock sofort ins Freie geflüchtet, erzählte Salomon am Telefon. "Tesi sprang vom Massagetisch und lief sogar nackt auf die Straße." Sie war geschockt. Der Schreck über das Erlebte stand der jungen Wienerin laut der Schilderung im Gesicht.

"Gefühlt hat es eine halbe Minute lang gewackelt", sagte Salomon weiter. Noch während des Telefonats berichtete er zudem von einem spürbaren Nachbeben.