Damit hatte die kanadische Familie Bogle nie gerechnet, als sie ihr Sonnenblumenfeld für Fototouristen bewarben. Die Familie betreibt in sechster Generation einen Bauernhof in Ontario, auf dem eben auch das 30 Hektar große Feld derzeit in Blüte steht. "Wir wollten nur ein paar Dollar dazuverdienen", wird Inhaber Brad Bogle (36) von kanadischen Medien zitiert. Etwa fünf Euro verlangte die Familie fürs Parken. Die Familie bereitete sich auch vor: stellte acht zusätzliche Mitarbeiter ein und rund 300 Parkplätze zur Verfügung, für den Fall, dass viele Leute kommen sollten.

Es waren tausende. Samstagfrüh gab es laut den Behörden bereits ein erhöhtes Verkehrsaufkommen, obwohl das Feld noch nicht einmal für die Öffentlichkeit zugänglich war. Gegen Mittag brach laut der britischen Zeutung "The Guardian" dann die ganze Infrastruktur zusammen.

Selfie-Fotografen trampelten auf den Feldern herum, verstopften den nahen Highway. Kanandische Medien berichten, dass die Menschen teilweise auf das Feld gestürmt seien ohne die Parkgebühren zu zahlen.Brad Bogle sprach von einer "Zombie-Apokalypse". Rund 7000 Autos voller Instagram-Fotografen parkten nahe seiner Farm, als die Polizei ihn anwies, seine Farm für Besucher zu schließen.

Das Chaos ist auf den Bildern, die auf die Plattform Instagram gepostet wurden, naturgemäß nicht zu erkennen. Statt Chaos herrscht dort Idylle.

Die Familie Bogle hat ihr Feld nun für die Öffentlichkeit geschlossen. Wie groß der Schaden an den Feldern sei, werde sich erst bei der Erntezeit im Herbst zeigen.