Knapp elf Monate nach den schweren Krawallen beim G-20-Gipfel in Hamburg sind 1.619 Ermittlungsverfahren eröffnet worden. Das berichtet die "Rheinische Post" (Samstag) unter Berufung auf interne Auflistungen von Staatsanwaltschaften und Gerichten. Unter 136 Anklagen sei es bisher lediglich zu drei rechtskräftigen Haftstrafen ohne Bewährung zwischen 16 und 39 Monaten gekommen.

Mehr als 30 Verurteilungen endeten den Angaben zufolge mit Bewährungsstrafen. Viele Tatverdächtige seien mangels Beweisen oder gegen Auflagen wieder auf freien Fuß.

Unterschiedliche Herkunft

Unter den verurteilten Tätern aus Deutschland seien die meisten direkt aus Hamburg gekommen, berichtet die Zeitung. Gerichtsentscheidungen hätten sich auch gegen vier Italiener, zwei Franzosen, zwei Ungarn sowie Staatsangehörige aus Polen, Russland, Spanien, Tschechien, Serbien, dem Senegal und Österreich gerichtet. Das Gipfeltreffen der wichtigsten Wirtschaftsmächte der Welt im Juli 2017 war von massiven Ausschreitungen überschattet.