In der nahe der südwestfranzösischen Stadt Tarbes gelegenen Gemeinde Semeac wird derzeit ein früheres Billighotel in eine Flüchtlingsunterkunft mit Platz für 85 Bewohner umgewandelt.

"Wir sind nicht gegen die Aufnahme" von Flüchtlingen, "man muss etwas für diese Menschen in Schwierigkeiten tun", sagte Laurent Teixeira vom Collectif Semeac, das gegen die Unterkunft mobil macht. "Man muss aber auch an die Bürger denken." Die Anrainer seien nicht zu dem Projekt befragt worden. Auch sei die Ankunft der Flüchtlinge nicht ausreichend vorbereitet.

Frankreich ist von der Flüchtlingskrise in Europa deutlich weniger betroffen als beispielsweise Italien, Griechenland oder Deutschland. Trotzdem gibt es in dem Land große Probleme bei der Unterbringung von Flüchtlingen. Die öffentliche Hand hat deswegen unter anderem 62 Billighotels des Konzerns AccorHotels gekauft, um sie in Flüchtlingsunterkünfte umzuwandeln. In der Vergangenheit hat es in Frankreich immer wieder Proteste gegen die Eröffnung neuer Flüchtlingsunterkünfte gegeben.