Der belgische Kinderschänder und Mörder Marc Dutroux hofft, mit Hilfe seines neuen Anwalts bis 2021 aus der Haft entlassen zu werden. Der zu lebenslanger Haft verurteilte Sexualstraftäter soll nach seiner Freilassung in ein Kloster verlegt oder mit einer Fußfessel in seinem Haus leben, sagte der Anwalt Bruno Dayez der belgischen Zeitung "Sudpresse" von Donnerstag.

2021 hätte Dutroux 25 Jahre seiner Strafe abgesessen. Dayez übernahm vor einem Jahr das Mandat und hat sich somit vier Jahre Zeit gegeben, um Dutroux aus dem Gefängnis zu boxen. Bis dahin will er Dutrouxs Haftbedingungen dem Bericht zufolge verbessern. "Eine Strafe ist sinnlos, wenn sie kein Ende hat", erklärte Dayez in dem Interview. Jeder Mensch brauche Hoffnung.

Sechs Mädchen entführt und vergewaltigt

Dutroux, der in Charleroi lebte, hatte in den 90er-Jahren sechs Mädchen entführt und vergewaltigt. Zwei von ihnen konnten gerettet werden, zwei wurden verhungert in einem seiner Häuser in Marcinelle unweit von Charleroi gefunden, zwei weitere hatte Dutroux bei lebendigem Leib im Garten eines weiteren Hauses in dem Ort begraben. 1996 wurde er festgenommen, 2004 zu lebenslanger Haft verurteilt.

Dutrouxs Frau Michelle Martin war in die Taten verwickelt und zu 30 Jahren Haft verurteilt worden. 2012 wurde sie nach 16 Jahren Gefängnis freigelassen und in ein Kloster überstellt.

Die Affäre Dutroux traumatisiert bis heute Belgien, vor allem das komplette Versagen von Polizei und Justiz in dem Fall trieb die Menschen auf die Barrikaden. Als Konsequenz wurden Polizei und Justiz reformiert. Dutrouxs bisherige Anträge auf vorzeitige Entlassung waren gescheitert.